Noch 8 Wochen

Mit dieser Woche sollte das Ende meines Trainingsrhythmus eingeleitet werden – demnach trainierte ich die vergangenen 35 Wochen immer nach dem Schema: drei Wochen mit steigender Belastung und eine anschließende Entlastungswoche. Bevor es aber in die letzte „klassische“ Erholungswoche gehen soll, wartete noch ein ganzes Stück Arbeit auf mich.

Meine Woche in Zahlen:

Insgesamt waren 25 Stunden Training geplant, welche sich auf 16 Einheiten aufteilen sollten. Davon absolviert wurden 22 Stunden und 48 Minuten auf ingesamt 13 Einheiten verteilt. Zurückgelegt wurde in dieser Woche eine Gesamtdistanz von 468 Kilometern, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20,5 km/h über alle drei Disziplinen entspricht. Der TSS-Wert beläuft sich demnach auf 1015, was noch einmal eine erfreuliche Steigerung zur Vorwoche darstellt.

  • Schwimmen: 3 Einheiten, 11200m Gesamtstrecke, 3h 20min Gesamtdauer
  • Radfahren: 5 Einheiten 401,5km Gesamtstrecke, 13h 50min Gesamtdauer, 3815 Höhenmeter
  • Laufen: 3 Einheiten, 55,1km Gesamtstrecke, 4h 32min Gesamtdauer, 462 Höhenmeter
  • Krafttraining: 2 Einheiten, rund 1h Gesamtdauer

Nicht absolviert wurden demnach eine Schwimm- und zwei Laufeinheiten. Gründe hierfür möchte ich in der anschließenden Wochenanalyse erörtern.

Die Woche startete mit einer praktischen Uniprüfung, im genaueren einem „Fitnesstest“. Dieser bestand aus einem Parcours, welcher zwei Mal durchlaufen werden musste, bevor es zu einem abschließenden 800m Lauf gehen konnte. Nachdem ich diesen mit Bravour meisterte, beschloss ich einige kurze Dehn- und Stabiübungen zu machen, um mich anschließend dem Schwimmtraining zu widmen. Für heute standen nur noch 3500m Schnellkraftausdauer auf dem Programm, bevor es ans Lernen für die morgige Prüfung ging.

Der Dienstag wartete mit eben genannter schriftlichen Prüfung im Fach Sport. Nachdem diese schnell geschrieben war, setzte ich mich, dem Regen zum Trotz, aufs Rad und absolvierte 3x12min im Ironman Wettkampftempo. Nach diesen 71km gab es noch einen kurzen Grundlagenlauf, der mit 11 Kilometern die Pizza danach verdient machte. Zum Tagesabschluss widmeten wir uns einem wichtigen Teilschritt in Richtung Barcelona – der Buchung der Flüge. Da die Verbindungen gar so gut gelegen waren, wählten wir eine Anreise bereits am Dienstag.

Der Mittwoch ließ wettertechnisch keine Besserung verlauten, wovon ich mich aber nicht stören lassen wollte. Demnach startete ich mit 61km im Grundlagenbereich am Rad, welchen ich direkt mit einem 14km langen Dauerlauf im Grundlagentempo koppelte. Die geplante anschließe Schwimmeinheit ließ ich trotz des angenehmen Regens ausfallen, da die Arbeit bereits auf mich wartete.

Donnerstag, ein Tag zum vergessen. Nicht, weil etwas vorgefallen war, sondern da ich mich offensichtlich in der Nacht verlegt haben musste. Jedenfalls schränkte mich mein Nacken so in meiner Bewegungsfreiheit ein, dass ich bei jeder übermäßigen Bewegung Schmerzen empfand. Demnach konzentrierte ich mich an jenen Tag auf etwas Stabi und Übungen, um meinen Nacken zu lockern.

Nach meiner Anreise am Vortag, sollte für mich ein hartes Radwochenende mit dem Schwerpunkt „Höhenmeter“ in der Heimat starten. Bevor ich damit aber beginnen konnte, musste mein geliebtes Straßenrad erst einmal aus der Werkstatt abgeholt werden. Während des Frühstücks entschied ich mich, trotz bestehender Nackenschmerzen, im Schwimmen zu versuchen. Nach lockeren 3400m, mit dem Schwerpunkt auf 8x100m, ging es direkt weiter aufs Rad. Dort standen eigentlich 3×20 Minuten im Ironman Wettkampftempo an, welche ich aber durch eine reine dreistündige Grundlagenfahrt ersetzte um den Nacken zu entlasten. Nach 1300 Höhenmetern freute ich mich auf den abwechslungsreichen Koppellauf, welcher aus 40min GA1, 15min mittleren und 15min hartem Tempo bestehen sollte. Doch bereits nach den ersten 3 Kilometern merkte ich, dass ich das Durchführen dieser Einheit bitter bereuen würde – demnach brach ich diese Einheit schweren Herzens ab.

Der Samstag war erneut regnerisch, weshalb ich an diesem Tag meinen Longrun gesetzt hatte. Mit konstanten Nackenschmerzen und dem Abbruch der vorherigen Einheit im Kopf, war meine Vorfreude auf diese Einheit eher verlegen. Da ich diesem Lauf aber durch meine langfristige Verletzungspause eine elementare Bedeutung beigemessen hatte, entschied ich mich diesen dennoch anzutreten – jedoch deutlich langsamer als üblich, um den Nacken so gut es ging zu entlasten. Bis Kilometer 10 war es die erwartete Hölle, welche jedoch durch einen plötzlich eintretenden Rhythmus verschwand. So merkte ich gar nicht, dass die geplante 2h-Marke überschritten war und entschied mich spontan die 30 Kilometer in Summe gar zu füllen. Weitestgehend entspannt ging es also von den Laufschuhen direkt weiter aufs Rad, welches das direkte Erholungsprogramm einleiten sollte. Die anstehenden 50km waren mit ihren fast 600 Höhenmetern zwar nicht allzu erholsam, haben aber die Beine gar nicht erst müde werden lassen.

Den Wochenabschluss startete ich dennoch mit schweren Beinen, was jedoch keineswegs meine Motivation trüben sollte. So stand dieser im Zeichen eines langen Trainingstages. Beginnen wollte ich mit dem vom Donnerstag verpatzen Schwimmen über 4300m, welches ihren Schwerpunkt ebenfalls in der Schnellkraftausdauer finden sollte. Bereits hier merkte ich jedoch… es wird Zeit für einen Tag Erholung. Ohne große Pause ging es aber weiter aufs Rad, auf welchem mich eine 4 1/2-stündige Grundlagentour durch den Sonntag führen sollte. Bereits zu Beginn der Einheit musste ich kämpfen, mich angemessen zu versorgen, was letztlich dazu führte, dass ich in der kompletten Zeit gerade einmal 1,5 Liter Wasser und einen Riegel konsumierte. Demnach war es wohl kein Wunder, dass meine Leistung ab Kilometer 80 rapide abnahm und ich zum Ende hin schwer zu kämpfen hatte. Nach 122 Kilometern Zuhause angekommen, entschied ich mich dank meiner akuten Dehydrierung gegen die abschließende Laufeinheit und für ein ausführliches Abendessen.

Geschafft von dieser Woche, widme ich mich nun der Vorbereitung für meine letzte Klausur, bevor es in den nächsten Wochen noch einmal heiß her geht. Ich für meinen Teil würde aber sagen, ich befinde mich auf einem hervorragenden Ausgangspunkt, um noch einmal Akzente im Training zu setzen. Die Spannung steigt – es sind noch 8 Wochen, dann zählt’s.