Ironman Hawaii – der Kampf ums Finish  

Der Ironman Hawaii gilt als Ursprung des Langdistanz-Triathlons und so träumen viele Athleten einmal in ihrem Leben davon sich dieser Herausforderung zu stellen. Geschwommen werden die 3800m in ca 28 Grad warmen jedoch welligem Pazifik, bevor es 180 Kilometer mit dem Rad durch die Lavawüste von Big Island geht – zum Abschluss wartet der Marathon mit 42,2km und dem berüchtigten Energy Lab auf die Athleten, welches als „Stöpselzieher“ wegen der enormen Hitze gilt. Für Oberfranken am Start war unter anderem der 25 Jährige Max Ziegler aus Rehau, welcher sich 2021 beim Ironman Italy mit über 30 Minuten Vorsprung in seiner Altersklasse behauptete und so für den Mythos Hawaii qualifizierte. 

Die ersten Hürden erwarteten die Athleten jedoch bereits vor dem Abflug – so sorgte die „Überbuchung“ der Insel durch die erstmalige Austragung eines Zwei-Tages-Events für Stornierungen und extreme Preisanstiege. Entsprechend seines studentischen Portemonnaie entschied sich Ziegler mit seinen Begleitern für ein Apartment, um gelegentlich selbst zu kochen – doch der erste Einkauf lies schnell das Resümee zu, dass eine hochwertige Mahlzeit wohl im Restaurant erschwinglicher ist. So riefen Geschäfte etwa Preise wie 7$ für Toast oder 6$ für EINE Paprika auf. 

Die ersten Tage vergingen wie im Flug und hatten mehr oder minder den Anschein eines Festivals. Am Morgen herrschte ein reges Treiben am Pier und aus anfänglich kostenlosen öffentlichen Parkplätzen wurden plötzlich 30$ pro Tag. Besonders faszinierend gestaltete sich das Radtraining am Highway – während die Autos mit 55 Meilen die Radstrecke entlang sausten, war dank den breiten Seitenstreifen für Radfahrer ein uneingeschränktes und risikofreies Training möglich.

Am 06. Oktober war es dann so weit – für ca 2500 Frauen und Männer sollte dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis in deren Leben werden. Für Ziegler klingelte der Wecker um 3:30 Uhr am Morgen, was übrigens 15:30 Uhr nach deutscher Zeit entspricht. Trotz seines späten Starts um 7:40 Uhr musste er, wie auch alle anderen Athleten, die Wechselzone bereits vor dem Start der Profifrauen geräumt haben – so galt es nun zu warten und zu hoffen, dass die Wellen nicht zu sehr zunehmen und der Wettergott etwas vom Wind für den anderen Renntag aufsparen würde. 

Nach 1:01 Stunden und mit neuer persönlicher Bestzeit fand sich Ziegler in der ersten Wechselzone wieder – so trotze er nicht nur dem Wellengang im Pazifik, sondern meisterte auch das Slalom-Schwimmen um die vor ihm gestarteten älteren Athleten. 

Geplant war ein kontrolliertes aber zügiges Anfahren in Richtung Hawi, um den drehenden Wind zur Mittagszeit möglichst weitläufig zu umgehen. Leider durchkreuzten Magenprobleme diesen Plan und so sah sich der Athlet, wie auch ein Großteil seiner Altersklassen-Kollegen, fast über die komplette Radstrecke hinweg dem Gegenwind ausgesetzt. Nach 5:20 Stunden endete zumindest für Max dieser Kampf und es sollte zum wohl härtesten Marathon in der Triathlon-Szene gehen. 

Kurz vor Abflug kämpfte der Sportler mit einer Sehnenentzündung im Sprunggelenk, weshalb er mit zweierlei Gedanken in die Laufschuhe schlüpfte. Die ersten Kilometer vergingen wie im Flug und die Schmerzen der vergangenen Wochen waren wie weggeblasen – regelmäßiges Eis in die Kappe, zwei Becher isotonische Getränke und ein Gel alle 7 Kilometer – alles schien nach Plan zu laufen. Doch nachdem Kailua-Kona hinter den Sportlern lag, galt es den übrigen Marathon längs der Radstrecke in Richtung Energy Lab zu absolvieren. Dies hieß abermals: Hitze, Lavastein und absolute Einöde. Nicht lange Zeit später kam mit der Frage „warum tue ich das hier eigentlich?“ auch der Schmerz im Sprunggelenk zurück und so ging es eher schleppend, aber dennoch auf der Überholspur befindlich, in Richtung Energy Lab. Mit zunehmenden Schmerzen, dehydriert im Energy Lab und mit dem einzigen Ziel, im Tageslicht die Ziellinie zu überqueren, vor Augen, läuft Ziegler ein letztes Mal über den Ali‘i Drive. Eine Mischung aus Gefühlen lassen ein paar Tränen kullern, während der Sportler die Ziellinie nach nach 10:26:03 Stunden überquert. 

Einige Tage nach dem Rennen resümiert er: „Das Rennen auf Hawaii ist kein Rennen wie bei einem normalen Ironman – in meiner Altersklasse starten in der Regel nur Altersklassensieger und genau dies gilt es zu akzeptieren. Hier ging es als jüngster Starter meiner Altersklasse und First-Timer in Hawaii immer einzig und allein um ein sauberes Finish – diese Mission habe ich absolviert und mir damit einen Lebenstraum erfüllt. Diesen Traum verdanke ich natürlich meinen körperlichen Möglichkeiten, die mein Trainer immer wieder aufs Neue auf ein neues Level bringt – doch ohne meine Familie, Freunde und Sponsoren, die immer und quer über den Globus um jede Tageszeit an meiner Seite stehen wäre der Sport in diesem Ausmaß niemals möglich. Sie haben für die Erreichung dieses Ziels mindestens ebenso viel investiert, wie auch ich das habe.“ 

Ob es eine Wiederholung dieses Rennens geben soll ist bis dato ungewiss – auf die faule Haut legen möchte sich der junge ambitionierte Nachwuchssportler neben Vollzeit-Studium und Halbtags-Job jedoch trotzdem nicht: so wartet bereits das „Projekt sub9“ im Zuge der Challenge Roth 2023 auf ihn. 

Saisonstart 2022

2022 soll das wohl sportivste und spannendste Jahr meiner bisherigen Triathlon-Laufbahn werden. Neben einem vollen Rennkalender (ca 10 Starts) steht als absolutes Highlight das Event, von dem wohl jeder Triathlet einmal träumt, auf dem Plan: die Ironman Weltmeisterschaft in Kona, Hawaii.

Die ersten Rennen des Jahres sind bereits Geschichte, weshalb ich die Zeit gerne nutzen würde, um die bisherigen Rennen Revue passieren zu lassen.

Halbmarathon Bad Staffelstein (10.04)

Eigentlich war zunächst ein Marathon in Leipzig geplant, welcher aber (hoffentlich ein letztes Mal) der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Also suchte ich am selbigen Datum nach einem Ausweichrennen und entdeckte den Obermain Marathon. Da jedoch eigentlich die komplette Vorbereitung auf einen flachen Straßenmarathon ausgelegt war, erschien mir der Landschaftsmarathon mit fast 600 Höhenmetern die falsche Wahl zu sein. Glücklicherweise bietet der Veranstalter jedoch auch weitere Distanzen an – darunter auch ein verhältnismäßig flacher Halbmarathon, der größtenteils über Straßen führt. Getreu meinem diesjährigen Motto “kurze Fahrzeit, billige Meldegebühr“ war ich für diesen sofort gemeldet. Am Renntag selbst sah ich mich einer ungewohnten Situation ausgesetzt: 3 Grad und teilweise schneebedeckte Felder begrüßten mich am Morgentisch. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mit Hitze kein Problem habe, jedoch Kälte, mein absoluter Endgegner ist.

Vor Ort entspannte sich die Lage ein wenig – 5 Grad, ziemlich wenig Wind und erste Sonnenstrahlen ließen einen genialen Renntag vermuten. Doch wie es eben immer so ist, braucht auch der routinierte Athlet eine gewisse Zeit, bis er wieder ins Renngeschehen gefunden hat – so trödelte ich vor dem Rennstart zu lange und versäumte jede Möglichkeit eines ausgiebig geplanten Warm-up – aber: diese Erfahrung ist Gold wert. Entsprechend meiner Ziele stellte ich mich völlig überzeugt in die erste Reihe – in der Spitzengruppe halten konnte ich mich jedoch gerade einmal bis Kilometer 2. Das schnelle Anlaufen bis zur ersten Steigung mit 3:20 min/km zwang mich direkt dazu abreißen zu lassen. Fortan war es ein ziemlich einsames Rennen – weder vor noch hinter mir konnte ich auf greifbare Mitläufer hoffen, weshalb ich nach und nach von “beißen“ in den “ein sauberes Rennen abliefern“ Modus geschalten hatte.

Trotz, dass ich nicht das Rennen abliefern konnte, was ich mir erhofft hatte, kann sich meine Zeit für den damaligen Saisonzeitpunkt sehen lassen: 1:19:00, Altersklassensieg in der Hauptklasse (M) und 5. gesamt.

Triathlon Weiden (14.05)

Am 14.05 war es endlich so weit – der Start in die Triathlon-Saison 22 stand an. Lange überlegte ich zwischen dem Triathlon.de Cup in Oberschleißheim und dem Triathlon in Weiden hin und her. Letztlich überzeugt hatte mich die kürze Anfahrt nach Weiden, welche durch eine wegfallende Übernachtung und weniger Spritvebrauch eine deutliche Kostenminimierung mit sich brachte.

Bereits in der Rennwoche war abzusehen, dass es wohl keine neue Bestleistung werden sollte – schließlich machte sich, zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder so richtig, der Heuschnupfen bemerkbar. Auch die Ausschreibung des Rennen machte mir bereits im Vorfeld zu schaffen: 3 Schwimmrunden (a 400m), 4 Radrunden (a 10km), 8 Laufrunden (a 1,25km)… so zumindest die Theorie.

Vor Ort traf ich dann wenig hilfsbereite oder/ und verunsicherte Offizielle – bspw. konnte mir den Landgang beim Schwimmen bis zum Start niemand so wirklich erklären. Auch eine offizielle Wettkampfbesprechung und Informationsweitergabe durch den Moderator war nicht gegeben. So knüpfte ich an meinen Fehler vom Obermain Marathon an und verpasste wieder die Gelegenheit eines ausgiebigen Aufwärmens, um bis zuletzt zu versuchen, verlässliche Auskünfte zu erlangen.

Der Rennstart glich eher einem gemütlichen Freiwassertraining: während ein Offizieller vom Seerand mit einem kalten Los den Start verkündete, waren die ersten Schwimmer schon weg, bis ich überhaupt geschalten hatte. Bereits nach der ersten Runde hätte ich das Rennen am liebsten beendet – der Grund: eine ziemlich heftige Pollenallergie, welche mit Luftnot einher ging. Aber so wollte ich gewiss nicht in mein WM-Jahr starten und schwomm ein ruhiges aber doch noch sportliches Tempo. Umso weniger überraschend war es dann wohl, dass mein Schwimmen deutlich unter meinen Erwartungen lag: 20:10, was eine Pace von 1:40 min/ 100m ergibt.

Erst kurz vor diesem Auftaktrennen hatte ich das gute alte Stück aus dem Winterschlaf geholt – wohl auch deshalb, weil ich voller Vorfreude dem neuen (noch ausstehenden Material) entgegenfieberte. Der windlastige mit Schlaglöchern übersäte Radkurs sollte meine Chance zum Aufholen sein – und tatsächlich: mit Entfernung vom See verbesserte sich mein Heuschnupfen und damit verbunden stieg auch die Leistungsfähigkeit. Mit durchschnittlich 256 Watt an Power konnte ich schnell einige Plätze gut machen und absolvierte den Radkurs letztlich in 54:31 Minuten, was eine Durchschnittsgeschwindkeit von 41,82 km/h ergibt.

In der Wechselzone angekommen war ich völlig motiviert jetzt noch meine Stärke auszuspielen – doch der Heuschnupfen schlug erneut zu und brachte mich auf den Boden der Tatsachen. Von Runde zu Runde fiel das Atmen schwerer und die Leistungskurve kippte in Richtung Keller. Endlich: in einer Zeit von 39:51 absolvierte ich 10,55km und bog auf die Zielgerade ein. Bei 550 extra Metern, die laut DTU-Reglement übrigens noch im Rahmen sind (10% Abweichung von der ausgeschriebenen Renndistanz sind zulässig), hatte ich hier eigentlich auch mit einem GPS-Fehler gerechnet. Im Ziel wurde ich dann jedoch, genauso wie der Athlet vor mir und einige Athleten nach mir, zur Zeitmessfirma geordert. Dort erfuhren wir, dass die eigentliche Renndistanz 11800m betragen hätte und wir wegen der fehlenden Runde nun disqualifiziert werden würden.

Nach wie vor erachte ich es absolute Unverschämtheit die mangelnde Kommunikation und katastrophale Vorbereitung des Veranstalters auf die Athleten umzuwälzen. Laut des DTU-Reglements hätte eine Veranstaltung mit dieser Streckenlänge nie Genehmigung finden dürfen, was in mir auch ziemliche Enttäuschung gegenüber dem bayrischen Triathlon Verband auslöst.

Letztlich nehme ich die Entscheidung aber erhobenen Hauptes hin und stehe zu meinem ersten offiziellen DSQ und damit verbunden auch DNF. Nach wie vor ist es mir jedoch wichtig zu betonen, dass ich keinem anderen Athleten schaden oder den Wettbewerb durch Abkürzen verwaschen wollte. Ich habe mich einzig und allein auf meine Uhr sowie auf das offizielle Regelwerk, wegen dem wiederkehrend Athleten auf Basis von Unwissen disqualifiziert werden, verlassen.

Nun richte ich die Augen nach vorne und hoffe auf den baldigen Erhalt meines Rades – außerdem freue ich mich sehr auf die erste Mitteldistanz des Jahres im Zuge des Neuseenman in Ferrepolis. Mehr darüber folgt!

Der Kampf nach ganz oben

Viele Triathleten haben den großen Wunsch einmal in ihrem Leben bei einem Ironman teilzunehmen – ein geringerer Anteil dieser Teilnehmer träumen davon, einmal in ihrem Leben beim Ironman auf Hawaii an der Startlinie zu stehen. Doch nach der Reduzierung der Qualifikationstickets rutschte für viele Athleten dieser Traum aus der Greifweite – schließlich gilt es nun in fast jeder Altersklasse auch den Sieg einzufahren, um bei der Ironman-Weltmeisterschaft im Oktober 2022 teilzunehmen. 

Training, Arbeit, Training, Studium, Training, Schlafen – das war der typische Tagesablauf in der Vorbereitung auf den Ironman Italy. Dank der Corona-Pandemie und der damit verbundenen online-Lehre entschied ich mich im Sommer 2020 Bamberg zu verlassen und zurück in meine Heimat zu kommen. Dort war ich die vergangenen zwei Jahre als mobile Reserve in den Schulen des Landkreises Hof tätig, um mich so materialtechnisch zu professionalisieren. Die optimalen Trainingsbedingungen hinterließen schnell ihre Spuren und so wartete ich sehnsüchtig auf die ersten Rennen des Jahres 2021. 

Spontan fiel die Entscheidung sowohl bei der Challenge St. Pölten wie auch bei der Challenge Walchsee zu starten, bei welchen ich jedoch, aus Gründen des technischen Versagens meines Radmaterials, deutlich hinter meinen Erwartungen blieb. Geknickt und demotiviert sollte es frei nach dem Motto „alle guten Dinge sind drei“ einen erneuten Anlauf im Zuge des Rothsee-Triathlons geben. Während ich dort meine bisherige Bestzeit um 9 Minuten unterbot flatterte auch die Benachrichtigung der Challenge-Family hinein: die unzufrieden stellenden Leistungen haben dennoch für eine Qualifikation für „The Championship“ (eine Art Weltmeisterschaft des Veranstalters) gereicht. Um an diese Erfolge anzuknüpfen folgte die Entscheidung einen Trainer zu konsultieren – während der folgenden Wochen arbeitete das Gespann unermüdlich, um bei einer finalen Mitteldistanz die Form zu bestätigen. Zur Minimierung des Kostenbudget fiel die Entscheidung gegen „The Championship“ und auf den Frankfurt City Triathlon. Glücklicherweise gelang dort das angestrebte Ziel die sehr gute Form mit einem zweiten Platz in der Altersklasse und einer Zeit von 3:55:50 zu validieren. 

Die folgenden Wochen verlangten mir noch einmal alles ab – bis zu 30 Stunden pro Woche ließen Platz für Wochenumfänge von 70-100 Kilometern in den Laufschuhen und um die 400 Kilometer auf dem Fahrrad. 

Endlich war es dann soweit: Rennwoche. Bereits am Dienstag-Abend sollte es nach Cervia in Ravenna/ Emilia-Romagna gehen, um die schlaflose Nacht wegen der Autofahrt bestmöglich zu verarbeiten. Die letzten Einheiten erfolgten dann unter traumhaften Bedingungen: 25-28 Grad, kaum Wind und ein damit verbundenes ruhiges Meer – es sollte der perfekte Renntag werden. 

Der Renntag selbst sollte erst um 7:30Uhr starten, weshalb der Wecker um 4:30Uhr klingelte – eine relativ „ausgedehnte“ Nachtruhe vor einem Ironman. Entspannt startete ich mit der finalen Vorbereitung in meinem Hotelzimmer: Flaschen befüllen, Einteiler anziehen, 3-4 Nutellabrote essen und dann ging es auch schon los in Richtung Cervia. Bewusst entschieden wir uns wieder außerhalb des Wettkampfortes zu residieren, um das vorherige „Kräftemessen“ den anderen zu überlassen. 

Bepackt für alle Eventualitäten, die ich in diesem Jahr bereits zu spüren bekam, ging es auf in Richtung Wechselzone – dort angekommen: Erleichterung. Alles funktionierte, die Wechselbeutel waren trocken geblieben und auch alles Notwendige für den finalen Check-Up war vorhanden. 

Motiviert lief ich zum vereinbarten Treffpunkt mit meinen Angehörigen – es war angerichtet und heute sollte endlich der Tag kommen, an dem ich Ihnen etwas zurückgeben konnte. Etwas zurückgeben dafür, dass sie stets meine Launen geduldet, meine Heißhungerattacken respektiert und meine Verplantheit entschuldigt haben. 

Mit den vertrauten Blicken in meinem Nacken machte ich mich in Richtung Schwimmstart auf – zum ersten Mal wollte ich versuchen mit den sehr guten Schwimmern unter 60 Minuten aus dem Wasser zu steigen. Doch da hatte ich nicht den Wellengang einkalkuliert, den ich dank meiner Körpergröße im Startblock nicht wahrgenommen hatte. Also kletterte ich, zunächst unzufrieden, nach 1:06:41 aus dem Wasser – eine Verschlechterung von 5 Minuten im Vergleich zum letzten Rennen beim Ironman Barcelona. Doch für mich als guten Läufer bietet eine lange Wechselzone den Vorteil, bereits hier Plätze wieder gut machen zu können. Am Wechselplatz angekommen erfuhr ich es zum ersten Mal Zwischenstände: momentan bin ich auf Rang 3 meiner Altersklasse. 

Der Plan fürs Radfahren glich einem ziemlichen Selbstmordkommando: 220 Watt, also 3,5 Watt pro Kilogramm, waren das angestrebte Ziel für dieses Rennen. An diesem Ziel konnte ich bis ungefähr Kilometer 18 festhalten, bevor sowohl meine Beine wie auch mein Kopf resümierten: das geht (zumindest heute) nach hinten los. Ein Blick auf die Durchschnitsgeschwindigkeit verriet: es reichen auch 185 Watt für 37-39km/h. Bei Kilometer 20 passierte ich den, in meinen Augen, Zweitplatzierten meiner Altersklasse, was sich später jedoch als Irrtum herausstellte. Tatsächlich hatte ich bereits ab Kilometer 21 mein Schwimmdefizit aufgeholt und führte fortan meine Altersklasse an. Mangels dieser Information hielt ich aber an meinem straffen Radplan fest und baute meine Führung zunehmend aus. 

Nach 4:44:54 und 180 Kilometern stieg ich mit relativ lockeren Beinen vom Rad. In der Wechselzone gab es dann endlich Gewissheit – während meines Wechsels und dem Kampf irgendwie Socken über die klebrigen Füße zu stülpen, teilten mir meine Angehörigen mit, dass ich über 15 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten habe. Mein Körper fühlte sich plötzlich wie neu geboren – frisch und zu 110% motiviert, jetzt noch einmal alles auf eine Karte zu setzen. Gemeinsam mit meinem Trainer hatte ich erarbeitet, dass eine Pace von 4:15min/km und damit ein 3-Stunden-Marathon machbar sein sollten – doch eine Langdistanz lässt eben Raum für viele Überraschungen. 

Die zweite Überraschung an diesem Tag sollte meine Anfangsgeschwindigkeit sein: 3:34min/km waren keineswegs eine nur im Ansatz mögliche Marathonpace, wofür ich im späteren Rennverlauf noch büßen sollte. Im Anschluss pendelte sich meine Pace jedoch gut ein und so absolvierte ich die ersten 10,6km in 43:39 Minuten. Die Eigenverpflegung war zu diesem Zeitpunkt aufgebraucht und so steuerte ich vor Beginn der zweiten Laufrunde den Special Needs Bereich (eine Zone, in der Athleten ihre eigene Ernährung platzieren können) an. Dort wühlte und suchte ich, bevor ich vor meinem geistigem Auge sah, wie ich meine Eigenverpflegung in eine andere Tasche packte. 32 Kilometer ohne Verpflegung – das sollte eine Sache der Unmöglichkeit sein. 

Ich vermutete, dass ich die Gels des Veranstalters halbwegs vertrage und sie nur aus geschmacklichen Gründen meiden wollte. Die zweite Laufrunde verzichtete ich auf die Energiezufuhr durch Gels, um mögliche Komplikationen, die mich das Rennen frühzeitig kosten könnten, zu vermeiden. Kurz vor dem Halbmarathon erfuhr ich dann: mein Vorsprung ist nicht nur gehalten – er ist vielmehr auf 38 Minuten gewachsen. Das war für mich der Zeitpunkt an dem ich sicher war: heute wird es reichen, wenn ich diesen Marathon ins Ziel bringe. Bewusst entschied ich mich einen Gang zurückzuschalten und mein Tempo zu reduzieren. An der folgenden Verpflegungsstelle testete ich mich erstmalig an einem Maurten-Gel des Veranstalters und erhielt die direkte Rückmeldung meines Körpers. Es waren noch 15 Kilometer bis zum Ziel und die ersten Krämpfe in den Beinen suchten mich heim – also galt es weiterhin viel zu trinken, kühlen und auf Regen hoffen. Während ich vor meinem geistigen Auge daran dachte, wie ich den ersten Platz verlieren könnte, begann es tatsächlich zu regnen – und plötzlich hatte ich wieder Hoffnung. Ein Wechsel zwischen Gehpausen und einem moderaten Marathontempo brachten mich tatsächlich bis Kilometer 33, wo plötzlich nichts mehr ging. Während ich mit schnellem Gehen ein Stehenbleiben verhinderte, rechnete ich aus, wie schnell die Konkurrenz laufen müsste, um noch auf mich aufzuschließen. Ganze 18 Minuten beanspruchten meine Gehirnzellen in diesem Moment für eine solch einfache Rechnung – das Ergebnis war jedoch klar: ich bin auf unaufhaltbar, wenn ich jetzt nicht stehenbleibe. Erneut startete es zu regnen und der Donner gab mir einen Takt vor – plötzlich war in mir wieder ein Feuer entfacht – ein Feuer, welches mich mit 5:13min/km ins Ziel tragen sollte. 

Ich bog zum Strand ab, an welchem das Zieltor aufgebaut war und es offenbarte sich die wohl beste und schönste Atmosphäre meiner bisherigen Ironman-Rennen. Während mein Kopf sagte „los Feier dich, du hast es geschafft“, sagt mein Körper jedoch „lauf weiter, sonst machen wir deine Waden zu und dann wars das“. Ich entschied mich für Letzteres und lief durchs Ziel, packte meine Medaille, hechtete zur nächsten Bank und legte meine Beine hoch. Einfach die Augen schließen, an nichts denken. Es dauerte 5 Minuten bevor ich wieder halbwegs fähig war zu denken – doch realisiert, was ich heute erreicht habe, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht. Am Zaun tauchten die Menschen auf, die mich seit Tag 1 bei allen meinen Schritten begleitet hatten. Ob es nun der 12-Stunden-Ironman, der vierte Platz bei den deutschen Meisterschaften oder der Triathlon in Pirk unter Restalkohol waren – sie waren immer da und haben mitgefiebert, die Daumen gedrückt und dafür gesorgt, dass dieser Tag heute genauso möglich war. Dementsprechend überwältigend war wohl auch unser erstes aufeinandertreffen – welches wir natürlich nicht ungefeiert stehen lassen konnten.

Erst ein paar Tage nach dem Rennen fing ich an für mich das Rennen zu analysieren – vieles hatte gut und vieles auch weniger gut funktioniert. Doch was letztlich zählt ist, dass es nicht nur für einen Sieg meiner Altersklasse gereicht hat – vielmehr hatte ich am Ende des Tages einen Vorsprung von 32 Minuten auf den Zweitplatzierten herausgearbeitet. Der 32. Gesamtplatz von über 1500 Startern ist da nur eine zusätzliche Bestätigung dessen, dass meine Form in die richtige Richtung geht.

Mit diesem Wissen blicke ich zuversichtlich auf meine Premiere in Hawaii am 08. Oktober 2022. Die folgenden 12 Monate werden hart, doch es werden gewiss die schönsten meiner bisherigen Triathlonkarriere – warum? Weil ich nicht mehr verlieren kann! Ich habe das geschafft, von dem so viele Athleten träumen.

Um sich diesen Lebenstraum zu erfüllen bedarf es einerseits die sportliche Qualifikation – anderseits lauert hier aber auch die häufig außer Acht gelassene finanzielle Belastung auf den Athleten. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal meinen großen Dank an die Firma RapidMax aussprechen, die mich bis hierhin bestmöglich finanziell unterstützt hat. Mit rund 8000€ plane ich für den kompletten Trip – was bei einem monatlichen Verdienst von rund 750€ jedoch an Unmöglichkeit grenzt.

Sicherlich wäre es durch Mehrarbeit keine Sache der Unmöglichkeit das nötige Geld für diese Reise aufzubringen – doch neben dem Beginn meiner neuen studentischen Aufgaben möchte ich natürlich auch einer Weltmeisterschaft angemessen trainieren. Damit mir dies möglich ist, bedarf es noch dringend finanzieller Unterstützung – daher mein Aufruf und meine Bitte an euch: wenn ihr jemanden kennt, der dazu bereit ist nur einen kleinsten Betrag in mein Vorhaben zu investieren, so lasst mich dies bitte wissen!

Finanzen, Training, Material, Disziplin, Ernährung, usw. – das alles sind Punkte, die einem Ironman täglich durch den Kopf kreisen. Doch all das ist hinfällig, wenn am Renntag etwas schief läuft – und egal wie gut man trainiert ist, früher oder später kommt der Punkt, an dem man sich die Sinnfrage stellt: „warum mache ich das eigentlich?“. Ist es soweit, dann hilft keine Taktik, kein Gel oder ein Redbull mehr – das ist der Moment, an dem die eigentlichen Helden des Tages in Erscheinung treten: die Familie. Sei es ein Grinsen, ein Klatschen, ein Ruf oder etwas ganz individuelles – es wird der Beweggrund sein weiter zu machen. Und genau hierfür bin ich unendlich dankbar – eine Familie zu haben, die mich nie im Stich lässt. Die mir, egal wie widrig und abstrus die Anreise und die Gegebenheiten vor Ort erscheinen mögen, immer die Treue gehalten und mich bestmöglich vor Ort unterstützt hat. Eine Qualifikation für Hawaii bedarf einer bestmöglichen trainingstechnischen Vorbereitung sowie einer finanzieller Bereitschaft – doch ein Ironmanfinish gelingt überhaupt nur, wenn das Umfeld hinter einem steht. In diesem Sinne: vielen herzlichen Dank an euch – das ist unser gemeinsamer Erfolg!

Häufig werde ich gefragt, wie es weiter geht, welche Ziele ich mir für Hawaii setze und was danach kommt – aber all das sind Themen, mit denen möchte ich mich heute noch nicht beschäftigen. Habe ich eine Antwort auf diese Fragen gefunden, so erfahrt ihr sie hier definitiv als erstes! Bis dahin: Vielen Dank an all meine Unterstützer, die 2021 zu meinem bisher besten Triathlonjahr aller Zeiten gemacht haben!

Euer Max

Vorbericht Ironman Italy

Ein Ironmantraining ist wie eine Reise – doch der Flug dorthin hat stets viele Turbulenzen. Ein letztes Mal möchte ich deshalb auf den lästigen Ausdruck „Corona-Pandemie“ zurückkommen. Seit Juni 2020 war ich optimistisch meine fünfte Langdistanz zu absolvieren – doch vielmehr habe ich dann von Hamburg auf Italien, dann auf Portugal und letztlich wieder auf Hamburg geschoben. Abermals wurde dann jedoch Hamburg auf August verlegt, weshalb ich nun hier in Cervia am Start bin.

Holen wir ein wenig aus: vor fünf Jahren bestritte ich meinen ersten Ironman überhaupt bei der Erstaustragung des Ironman Italy. Damals glänzte ich mit Traumleistungen im Schwimmen und beim Radfahren… bevor ich beim Laufen das Rennen absolut vermasselte. Übelkeit, Krämpfe, u.ä machten es damals unmöglich noch einen Marathon zu laufen.

Doch dank meiner Familie habe ich selbst dieses Rennen ins Ziel gebracht und durch aufbauende Worte die Motivation für die zweite Langdistanz gefunden. Ihr alle habt mir die Möglichkeit gelassen an meinen Leistungen zu reifen und zu dem Athleten zu werden, der ich heute bin.

Doch was für ein Athlet bin ich?

Gewiss lässt sich diese Frage nicht immer so einfach beantworten und bedarf einer gründlichen Überlegung. Außerdem hängt eine klare Antwort von Saisonzeitpunkt und Trainingsschwerpunkt ab. So viel also vorab: ich habe im Laufe des Kalenderjahres, bedingt durch Covid und den harten Winter, besonders wenig Kilometer im Schwimmen (knapp 165km) sammeln können. Außerdem befinde ich mich beim Radfahren auf einem sehr guten Weg an die Gesamtleistung des Vorjahres anzuknüpfen. Hier bin ich mit einer VO2max von 73 und aufgerundeten 8500 Jahreskilometern gut vorbereitet. Besonders im Laufen konnte ich eine deutliche Steigerung erzielen und so habe ich bereits im September meine Jahresleistung der Vorjahre übertroffen – in Zahlen äußert sich dies durch eine VO2max von 68 und knapp 2000 Jahreskilometern.

Renntaktik

Die Antwort auf die Frage könnte also lauten: Ich bin der Athlet, der sich gerne eine grobe Taktik zurecht legt – so bin ich abermals froh, meinen Coach Christian Piri an meiner Seite zu wissen. Gemeinsam haben wir, auf Basis von Leistungsdiagnsdiagnostiken und Trainingsresultaten, folgende Taktik herausgearbeitet:

  • Schwimmen

Im Schwimmen werde ich mich zum ersten Mal direkt in den ersten Startblock (Schwimmzeit unter 60min) begeben. Dadurch erhoffe ich mir im Sog der schnellen Schwimmer mithalten zu können, um so mein eigenes Defizit auszugleichen. Klappt dies nicht, so strebe ich eine Zielpace, wie in Barcelona, von 1:38 min/100m an.

  • Radfahren

Im Radfahren ist das Ziel relativ klar – Schwimmrückstand ausgleichen und damit schnellstmöglich Boden gut machen. Dies soll durch eine Wattleistung von durchschnittlich 220 Watt gelingen. Zur ungefähren Abschätzung der Geschwindigkeit erinnere ich gerne an meine Leistungswerte von Barcelona zurück: damals fuhr ich mit 165Watt einen Schnitt von 36,9 km/h. Mein Gewicht damals lag bei ungefähren 67kg, während es (Stand heute) bei aufgerundeten 63kg liegt. Die Strecke in Barcelona bringt knapp 800 Höhenmeter mit sich, während Italien mit ungefähr der Hälfte zunächst deutlich angenehmer klingt. Verpflegungstechnisch möchte ich auf ca 88-92g Kohlenhydrate zurückgreifen.

  • Laufen

Besonders im Laufen konnte ich bei meinen bisherigen Rennen, unabhängig vom vorherigen Desaster, stets glänzen und reichlich Plätze gut machen. Gerne möchte ich an diese Leistungen anknüpfen, weiß jedoch aus der Erfahrung heraus, dass auf einem Marathon viel schief gehen kann. Demnach wähle ich zunächst den errechneten Mittelwert von 4:15 min/km und entscheide bei ca Kilometer 18, inwieweit das Tempo angepasst werden muss. Damit das Tempo hier noch einmal gesteigert werden kann fokussiere ich beim Laufen die Aufnahme von ca 60-65g Kohlenhydraten pro Stunde und eine Koffeinaufnahme ab Kilometer 18.

Ich behaupte, dass ich in der besten Form meines bisherigen Triathlonlebens bin – nun ist es an der Zeit, diese auch endlich einmal in einer Ergebnisliste zu fixieren. Ob es klappt und inwieweit Anpassungen aufgrund von Witterung oder anderen Optionalitäten eintreten, muss man letztlich am Renntag sehen – auf jeden Fall freue ich mich aber, dass diese Durststrecke und das lange Warten und Verzichten nun endlich ein Ende haben.

Gerne lade ich euch ein, mich an meinem großen Tag über den Ironman-Ticker live zu verfolgen. Renntag ist der kommende Samstag (18.09.21) mit Start um ca. 7:35 Uhr. Hier findet ihr mich über die Suche entweder unter Max Ziegler oder der Nummer „386“. Ein riesiges Dankeschön gilt euch bereits jetzt, für eure tatkräftige Unterstützung und Motivierung jeden Tag aufs neue 110% zu geben.

Wir hören uns im Ziel via Instagram!

Vorbericht Challenge St. Pölten

Vorabinformationen

Ich würde mich selbst als lebensfrohen und durchaus spontanen Typen beschreiben – als einen Athleten, der stets auf der Suche nach der Perfektionierung seiner Trainingsreize ist. Momentan befinden wir uns in den Pfingstferien, was bedeutet 2 Wochen ausgiebig Zeit zu haben, um Trainingskilometer zu leisten – oder doch nicht?

Seit nunmehr als 19 Monaten trainiere ich auf den Tag X, an welchem ich versuche das Hawaii-Ticket fest zu machen. Ich habe mehr als 15.000 Radkilometer und 3000 Laufkilometer im Training zurückgelegt und bisher keine einzige Möglichkeit gehabt, die Effektivität meines Trainings zu testen. Natürlich: die FTP ist trotz Gewichtsverlust gestiegen und die errechnete VO2max schlägt sich in einer 10km-Zeit von 33:38 nieder – dennoch ist das alles keine Rennsituation auf die es ankommen wird.

Der Wetterbericht sieht schwarz und die Freibäder öffnen wohl auch erst am Ende der Ferien – kein Wunder, dass mein Gemüt ein wenig getrübt war. Sicherlich kennst auch du das: du bist antriebslos und scrollst auf deinem Handy die Programme durch. Während dieser Art der Prokrastination stolperte ich über einen Post der Challenge Family: „die Challenge St. Pölten findet wie geplant am 30. Mai statt“.

Da ich für diese Veranstaltung bereits im vergangenen Jahr gemeldet war, war ich natürlich direkt bei der Sache – nach diversen Rücksprachen mit allen Beteiligten fiel letztlich die Entscheidung: ich werde am 30. Mai über die Mitteldistanz in St. Pölten an den Start gehen.

Da gab es nur ein „Problem“ – bis zum Start waren es nur noch 14 Tage und es gab noch reichlich zu organisieren. Nach der Absage des Ironman Hamburg habe ich nicht vor Juli mit größeren Rennen in Deutschland und Umgebung gerechnet, weshalb meine Rennvorbereitungen noch nicht angelaufen waren. Aber alles Schritt für Schritt:

  • Wettkampfkleidung mit den Sponsoren bedrucken lassen
  • Rad zum Check-UP bringen
  • Fehlendes Material überprüfen und bestellen (Gas-Kartuschen, Startnummernband, etc.)
  • Einreisebedingungen recherchieren
  • Formulare ausformulieren
  • Hotel buchen
  • Begleitperson anmelden, Zeitslots buchen, usw.
  • und letztlich: noch einmal etwas härtere Trainingseinheiten absolvieren

Darunter fiel natürlich auch die Eröffnung des Freiwassertrainings, was mir mit einem ersten Wochenumfang von 10,2km doch relativ gut geglückt ist. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das Schwimmen nicht allzu „hart“ wird und ich auch sonst nichts weiter vergessen werde.

Der Renntag

Wollen wir nun über das wahrscheinlich Interessantere sprechen – Vorgaben, Ideen und Ziele. In erster Linie und das darf man nie vergessen, bin ich Langstrecken-Triathlet. Mitteldistanzen sind bei mir Vorbereitungsrennen, die ich zwar gerne mache, auf die ich mich aber nicht gezielt vorbereite. Daraus habe ich einige Ziele abgeleitet, die in ihrer Priorisierung hier aufgestellt sind:

  1. Habe einen wunderbaren Tag und genieße die Möglichkeit ein Rennen zu machen in vollen Zügen!
  2. Vergiss nichts und versuche so gut es geht die Abläufe abzurufen und durchzuführen!
  3. Achte auf eine ausgeklügelte und geplante Verpflegungsstrategie!
  4. Bemühe dich um gleichmäßiges Pacing!
  5. Sieh das Schwimmen durch dein Defizit als WarmUP!
  6. Nimm das Radfahren, um ein Gefühl für deine Wattzahlen zu bekommen und versuche eine Konstanz zu erhalten – keine Wattspitzen!
  7. Nutze das Laufen, um alle von deinem Leistungsvermögen zu überzeugen!
  8. Hole dir ein Ticket für „The Championship“!

Ich habe mittlerweile begriffen, dass eine Verbissenheit auf Platzierungen nicht zum Ziel führt. Vielmehr ruft diese Fehler hervor, die eigentlich nicht passieren dürften. Demnach entscheide ich mich auch für einen augenscheinlich langsameren Laufschuh, in dem ich mich aber deutlich wohler fühle (Kinvara versus Endorphin Pro). Letztlich werde ich wohl genug mit dem Aufstehen (Start ist um 6:30Uhr, was bedeutet, dass ich um 4:00Uhr aufstehen werde)beschäftigt sein. Trotzdem freue ich mich, dass es nun endlich wieder losgeht und blicke zuversichtlich auf einen tollen Tag.

Vielen Dank an all meine Unterstützer, meine Familie und Freunde die mich über diese „Durststrecke“ hinweg stets motiviert haben. Dieses Rennen ist für euch und ein klares Zeichen: „Ich bin zurück und noch lange nicht am Ende!“

Sponsorenvorstellung – RapidMax

Seit Beginn des Jahres darf ich einen hervorragenden Partner an meiner Seite begrüßen – die RapidMax GmbH. Der folgende Beitrag soll einerseits die Frage klären, wer oder was RapidMax ist und andererseits aufzeigen, wie auch DU durch diese Kooperation profitieren kannst. 

Das Motto des Unternehmens ist klar formuliert und setzt genau an der Stelle an, wo ich sportlich hinmöchte: „RapidMax – Der Name ist Programm“. Sowohl für RapidMax wie auch für mich ist es das tägliche Ziel, das Maximum aus uns heraus zu holen, um stetig schneller und effizienter arbeiten zu können. Durch unsere Kooperation streben wir also an, meine (sportliche) Wirtschaftlichkeit zu steigern. 

Eine effiziente Allokation der Arbeitszeit ist für jeden von uns Bedeutung – sei es nun die tägliche Bearbeitung von E-Mails, die Planung von Tätigkeiten via Programmen, oder auch ein Internetauftritt wie eben meiner hier. Die Mitarbeiter von RapidMax werden vielleicht nicht deine Mails beantworten, jedoch werden sie dir aufzeigen, wie die Stärkung der eigenen Performance und Effizienz dein persönliches Image steigern können. 

Ein weiterer Punkt ist die Nutzung von Hardware. Viele von uns stehen gerade vor der Anforderung einer technischen Umrüstung ins Homeoffice – doch nicht immer gelingt diese sinnvoll. Der schnellste, einfachste und effizienteste Weg zurück zur Wirtschaftlichkeit wäre eine frühzeitige Kontaktaufnahme zu RapidMax. Gemeinsam mit einem Mitarbeitern wird erschlossen, welches technische Equipment für deine Arbeiten unabdingbar ist – darüberhinaus beraten sie dich gerne stetig über Aktualisierungen, die dir die Arbeit erleichtern. 

Wer viel und seriös arbeitet steht mit unterschiedlichste Menschen in Kontakt – dies bedeutet, dass wir nicht selten auch Opfer von Spam und Fishing-Mails werden. Ob du nun als Unternehmer Verantwortung für Kundendaten übernehmen musst, oder auch nur Sicherheit beim Onlineshopping haben möchtest, RapidMax hilft dir dabei. Lege gleich los und spüre gemeinsam mit RapidMax die Schwachstellen deines Netzwerks auf, um fortan sicher in der digitalen Welt unterwegs zu sein. 

Ein letzter Punkt, der uns allen wichtig ist, ist Kostentransparenz. RapidMax legt großen Wert auf eine offene und ehrliche Kommunikation in der Preisgestaltung – ungeplante zusätzliche Ausgaben für die Anschaffung von Software wird es ab heute nicht mehr geben. Kaufe deinen nächsten PC, Laptop, usw direkt über RapidMax und sei dir gewiss, dass du ein Gerät samt einen finalen Preis erhältst, mit dem du direkt loslegen kannst. 

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Herrn Schlenk und seinem Team und bin zuversichtlich, dass wir alsbald den schnellsten IronMax präsentieren können. Ich bin sowohl vom Firmenkonzept wie auch von der zuverlässigen Kommunikation begeistert und kann dir eine klare Empfehlung aussprechen. 

Schnelle und effektive Arbeit ist ein Grundversprechen, welchem du dich bei deiner Kontaktaufnahme stets sicher sein kannst. Von der Materialbeschaffung bis hin zur Reparatur – RapidMax ist dein individueller Service-Partner rund um die IT! Überzeuge dich also gleich selbst – alles weitere findest du unter „https://rapidmax.de“. 

Versuch einer Zusammenfassung über die Monate Januar-März

Liebe Familie, Freunde und Sponsoren,

es freut mich riesig, dass ihr trotz meiner langen Abstinenz wieder zu meiner Seite gefunden habt. In dem folgenden Beitrag möchte ich versuchen, euch möglichst detailliert zu schildern, was die vergangenen drei Monate so passiert ist.

Was ist Interessantes passiert?

Diese Zusammenfassung würde ich gerne in einzelne Bereiche unterteilen. Zunächst gäbe es den wettkampfspezifschen Teil der, bedingt durch die Corona-Pandemie, leider im ersten Viertel des Jahres 2021 nicht existent war. Des Weiteren würde ich gerne zwischen der Trainingsleistung und der Sponsorensuche differenzieren.

Trainingsleistung

Aus trainingstechnischer Sicht durchlebte ich in den ersten drei Monaten reichlich Turbulenzen. Wiederkehrende und hartnäckige Erkältungen machten mir stets beim Erreichen meines geplanten Trainingsvolumens einen Strich durch die Rechnung. Dazu kam, dass wir einen Winter wie lange nicht mehr erlebt hatten. Die Schneemassen machten längere Grundlagenausfahrten außerhalb der vier Wände nahezu unmöglich und Minustemperaturen jenseits der 15 Grad-Marke sorgten für ein spaßbefreites Lauftraining. Letztlich entschied ich mich dazu, mir ein Laufband anzuschaffen, welches mir in unserer höhenmeterlastigen Region auch bei Intervalltrainings künftig den Anfahrtsweg ersparen soll.

Ein anderer Punkt war die Vollendung meines Studiums, welches ab Mitte Februar in den ersten schriftlichen Examensprüfungen gipfelte. Da ich längst von einer Absage des Ironman Hamburg ausging, nahm ich die reduzierte Trainingsleistung im Sinne besserer Noten gerne in Kauf. Auch mental war dies für mich extrem wichtig, um nicht wieder in ein Loch zu verfallen, wenn letztlich die Absage Realität wird.

Möchten wir diese ersten Monate zusammenfassen, so könnte man erwarten, dass ich deutlich hinter meinen Zielen des letzten Jahres geblieben bin – doch dieser Eindruck trübt. Vielmehr habe ich dennoch zahlreiche effektive Kilometer umgesetzt – so befinde ich mich momentan bei exakt 600 Kilometern in den Laufschuhen und 2167 Radkilometern. Auch das Athletik-Training konnte sich großer Beliebtheit erfreuen – so kam ich auf einen Wochenschnitt von 2,5 Stunden, was das Volumen des vergangenes Jahres um mehr als 120% übersteigt.

Sponsorensuche

Im Sinne meiner geplanten zunehmenden Professionalisierung habe ich einige wichtige Schritte gemacht – zunächst wäre da die Anmeldung von „Max Ziegler Triathlet“ als Kleingewerbetreibenden. Seit dem Jahreswechsel bin ich also nun offiziell dazu berechtigt finanzielle Unterstützung anzunehmen und für diese Rechnungen zu schreiben. Doch wer sich intensiver mit dem Sport-Sponsoring im Allgemeinen auseinandersetzt, der wird schnell feststellen, dass selbst höherklassig spielende Teams Schwierigkeiten mit der Sponsorensuche haben.

Umso dankbarer bin ich, dass sich das Unternehmen „RapidMax“ gleich zu Beginn dazu bereit erklärt hat, mich auf meinen künftigen Weg tatkräftig zu unterstützen. Besonders für die Motivation weitere Unternehmen anzuschreiben, war diese Zusage enorm wichtig. Was wir uns in diesem Bündnis erhoffen und wie DU durch diese Kooperation profitieren wirst, findest du bald unter dem Beitrag „Sponsoren – RapidMax“.

Momentan befinde ich mich noch mit weiteren Unternehmen in engen Verhandlungen. So zeichnet sich ab, dass ich ab April mit einem Textilsponsor an meiner Seite unterwegs sein werde – da ich mich momentan noch mit zwei Ausstattern in intensiven Gesprächen befinde, dazu später mehr.

Nun gilt es hier noch die Gespräche mit den regionalen Unternehmen zu intensivieren- besonders enttäuschend war hier aber vor allem die Kommunikationsbereitschaft seitens Cube. Nachdem ich eine ausführliche und durchweg wertschätzende Rückmeldung seitens der Zentrale erhielt, warte ich seit mittlerweile mehr als 4 Monate auf Rückmeldung der CubeStation Hof/ Bayreuth/ Martkredwitz.

Nun aber genug in Erinnerungen geschwelgt – das Studium ist beendet und ich werde fortan mit 32 Stunden (inkl. Vorbereitungszeit) als mobile Reserve an den Hofer Schulen tätig sein. Am 31. März soll diese durchwachsene Zeit dann mit einem kleinen Eingriff an meiner Schulter zu Ende gehen, um generalüberholt in die Wettkampfvorbereitung zu starten.

Tagesaktuelle Informationen gibt es wie immer auf Instagram, Facebook und vielleicht schon bald auf YouTube. Bis dahin: bleibt gesund, motiviert und lebensfroh! Euer Max

Max Ziegler: „Mein Sportjahr 2020 – geplant, trainiert und nichts ist passiert!“

Ein Blogbeitrag über geplatzte Träume, Neuorientierung und einen Hoffnungsschimmer. (Ein Interview mit C. Pyrlik)

Was hat das Corona-Jahr mit mir gemacht?

Anfangs und so ehrlich muss ich sein, hatte ich erwartet, dass spätestens im Sommer alles wieder gut werden würde. So habe ich den ersten Lockdown nicht unbedingt als etwas Schlechtes wahrgenommen – vielmehr war es eine Möglichkeit, mich nahezu vollends nur auf das Training konzentrieren zu können.
Da kam es genau richtig, dass ich kurz vor diesem ersten Lockdown die Entscheidung gefasst habe, Bamberg hinter mir zu lassen – mittlerweile wohne ich inmitten des wunderschönen Fichtelgebirges und fühle mich jeden Tag wie im Trainingslager. Seen, Berge, Wälder, Forststraßen, Trails und frei zugängliche Laufbahnen – all das, was ich in Bamberg so vermisst habe, habe ich nun unmittelbar vor der Haustüre. Vor allem aus diesem Grund konnte ich wohl eine ziemliche Verbesserung in allen 3 Disziplinen verzeichnen.
Anders als in den Vorjahren hatte ich diesmal nicht mit Verletzungen zu kämpfen – vielmehr fühlte ich mich übermäßig fit und konnte meine VO2max auf einen Wert von 72 in die Spitze treiben. Diese Verbesserung schlägt sich auch in den Zahlen nieder – so werde ich trotz Schwimmbadschließungen meine Bilanz von 250km halten können. Im Radfahren gewann ich ungefähr um 50 Prozent hinzu und werde das Jahr wohl mit 11.000 Gesamtkilometern absolvieren. Im Laufen war das Ziel für 2020 klar – nach dem Verletzungspech aus den Vorjahren sollte es zurück zur alten Form gehen. So absolvierte ich bis zuletzt fast das doppelte an Kilometern im Vergleich zum Vorjahr: 2200 Jahreskilometer.

Welche sportlichen Ziele sind coronabedingt weggefallen?

Motiviert arbeitete ich Tag für Tag an mir, verzichtete auf Bier und entzog mir nach und nach sogar meine geliebten Süßigkeiten. Doch dann: die erste Rennabsage. Die Challenge St. Pölten, bei welcher ich das Ticket für Samorin lösen wollte, wurde gecancelt. Natürlich war das erst einmal ein kleiner Motivationsdrücker, was mich jedoch nicht von meinen Hawaii-Ambitionen abbringen sollte. Um diese zu erreichen hatte ich schließlich gleich zwei Langdistanzen geplant. Würde es in Frankfurt nicht klappen, so habe ich mir vorgenommen, dass ich noch beim Ironman Italien starten wollen würde. Das beide Rennen nicht stattfanden, wissen sicherlich einige der Leser – doch meine Misere spannt noch einen größeren Bogen.
Nach der Absage des Ironman Frankfurt suchte ich nach Alternativen – in diesem Zuge offenbarten sich zum einen der Ironman Hamburg und zum anderen der Ironman Portugal. Da beide Rennen jedoch knapp um den Ironman Italien stattfinden sollten, entschied ich diesen Start bereits vor der Absage auf 2021 zu verschieben. Optimistisch wählte ich als neues Saisonhighlight den Ironman Hamburg und startete erneut mit dem Training. Doch nach keinen 6 Wochen Training und noch bevor ich die Ummeldung abgeschlossen hatte, folgte die Absage des Rennens. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits seit fast 4 Wochen auf meinem Leistungshöhepunkt und wanderte wie ein Süchtiger von Trainingseinheit zu Trainingseinheit. Also entschied ich eine kurze Off-Saison von zwei Wochen einzubauen, um mich neu zu sortieren.
Danach war das Ziel klar: es sollte Anfang November nach Cascais zum Ironman Portugal gehen. Sukzessive steigerte ich meine Umfänge und versuchte mich durch neue Reize auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Selbst im Schwimmen absolvierte ich Umfänge von rund 14 Kilometern pro Woche um maximal gut vorbereitet an der Startlinie zu stehen. Nur mit der Reisebuchung wartete ich dieses Mal – die kurzfristigen Rennabsagen hatten mich geprägt und auch entsprechend gebildet. Zwei Wochen vor Abflug waren wir dann so optimistisch, dass es nun wirklich klappen würde – doch was folgte war große Ernüchterung. Einen Tag nach der finalen Buchung folgte die Rennabsage – der Flug und das Hotel nicht mehr stornierbar. Alles wäre geplant gewesen, selbst die zweiwöchige Quarantäne war durch meinen Arbeitgeber abgesegnet worden. Für mich brach in diesem Moment meine kleine Welt zusammen.
Was folgte war eine Art Depression und ein damit verbundenes Trotzverhalten, welches man sonst nur von kleinen Kindern kennt. Jeden Morgen stand ich auf, aß meine drei Nutellabrötchen und trank einen großen Pot Kaffee mit Milch und Zucker, bevor ich es mir mit Schokolade auf dem Sofa gemütlich machte. Nach dem Mittagsschlaf gab es erst einmal ein Fertiggericht und die ersten Gedanken an das Abendessen sowie die darauffolgende Nachspeise. Dazu ein schönes Bierchen oder auch ein zweites dürften natürlich auch nicht fehlen.
Zum Glück dauerte dieser Prozess nur 8 Tage an, bis sich mir die Frage stellte, wohin ich mit meiner Form nun möchte. Meine Überlegungen gingen von einem Indoor-Ironman bis hin zum spontanen Ultra-Marathon vor der Haustür – doch das Ergebnis war letztlich ein anderes.
Durch meinen Trainingseifer und die damit verbundene Verbissenheit hatte ich ganz außer Acht gelassen, dass ich einen Fersensporn entwickelt hatte. Aus diesem Grund startete ich mit meiner Physiotherapeutin die Arbeit gegen dieses Problem und kehrte allen Optionen den Rücken zu. Die folgenden 3 Wochen Off-Season bieteten mir viel Zeit mir darüber Gedanken zu machen, was ich künftig ändern und im nächsten Jahr erreichen möchte.

Sportliches Ziel für 2021?

Ist das Stecken von Zielen zu dieser Zeit überhaupt möglich? Ich betitle sie viel lieber als Träume oder als Wünsche – jedenfalls solange die Coronasituation und die damit verbundenen Wettkämpfe unsicher sind.
Ich für meinen Teil wünsche mir, dass ich im kommenden Jahr bei meinen beiden gemeldeten Rennen, dem Ironman Hamburg und dem Ironman Italien, die Möglichkeit bekomme, an den Start zu gehen. Ich träume davon, dass ich mich für diese Rennen maximal gut vorbereiten kann und wir alsbald diese Pandemie überstanden haben.
Ein konkretes Ziel wäre da jedoch trotzdem noch: Durch die ständigen Rennabsagen, tote Trainingsstunden und geplatzte Träume hat sich in mir ein Unbehagen angesammelt – dieses Gefühl möchte ich gerne kanalisieren und mit neuem Trainingseifer in das Jahr 2021 starten. Gemeinsam mit meinem Hauptsponsor „RapidMax“ aus Speichersdorf möchte ich den Namen zum Programm machen – ich möchte bei mindestens einem der beiden Rennen der schnellste Athlet meiner Altersklasse sein und damit einen Slot für Hawaii lösen. Ich weiß, dass es nicht einfach wird dieses Ziel zu erreichen – ich bin aber vollends davon überzeugt, alles menschenmögliche für dieses Ziel zu leisten. In Zahlen bedeutet das: 2021 soll bei mir die 9-Stunden-Mauer fallen.
Dieses Ziel möchte ich jedoch nicht nur aus egozentrischen Zügen erreichen – vielmehr ist es an der Zeit, meiner Familie, meinen Freunden und Partnern zu zeigen, dass ihr Vertrauen in mich begründet war.
Ich bin mir sicher, dass auch viele von Ihnen schon fleißig am planen sind und Ihnen vielerlei Fragen durch den Kopf gehen – doch auch, wenn uns die Pandemie im Moment noch fest im Griff hat, so tut ein wenig Optimismus stets gut.

(Interview Ende)

In diesem Sinne wünsche ich euch, dass eure Wünsche und Träume für das Jahr 2021 erreichbar bleiben und wir gemeinsam einen Schritt in Richtung Normalität wagen können. Bleibt gesund und habt, trotz der Gegebenheiten, einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Der nächste Schritt – Sponsoringpartner finden

Schon oft habe ich gesagt, dass ich mein Training von Jahr zu Jahr professioneller gestalten möchte – doch 2020 war wohl ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Die Ziele waren hoch gesteckt: Die Qualifikation für den Ironman Hawaii, sowie die Weltmeisterschaft in Samorin hatte ich als persönliche Höhepunkte gesetzt. Doch die Corona-Pandemie machte mir, wie auch wohl vielen von euch, einen Strich durch die Rechnung.

Mit einem einzigen Rennen über 10 Kilometer am Jahresanfang neigt sich nun auch dieses Kapitel dem Ende zu. Doch wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Freund von Stillstand bin. Vielmehr habe ich, wie aus einigen früheren Beiträgen hervorgeht, viel an meiner Form gearbeitet. Verletzungsfrei werde ich 2020 wohl mit 2250 Jahreskilometern im Laufen zu Ende bringen – dies entspricht ungefähr dem Doppelten zum Vorjahr. In Form einer Leistungsdiagnostik schlug sich das Trainingspensum in einer maximalen VO2max von 72 nieder.

Während das Schwimmen, durch wiederkehrende Schließungen, eher eine Außenseiterrolle übernahm, schaffte ich im Radfahren den Sprung auf eine neue Leistungsebene. Mit einer neuen FTP-Schwelle von 314 Watt, welche außerhalb eines FTP-Tests entstand, bin ich äußerst optimistisch, was meine Radzeit in Hamburg anbelangt. Die 11.000 Jahreskilometer machen sich also definitiv bemerkbar.

So weit so gut – effektiv aber nichts Neues. Ich habe viel trainiert und immer noch kein Rennen gemacht – was soll dann dieser Beitrag?

Mein Ziel war es schon immer, meine äußeren Gegebenheiten zu optimieren – so arbeite ich, neben der fortlaufenden Examensvorbereitung für die Termine im Februar und März, nur 8 Stunden als Lehrer. Vielleicht stellt sich nun der ein oder andere Leser die berechtigte Frage: wie finanziert er sich das dann eigentlich?

Zum Einen werde ich nach wie vor hervorragend durch meine Familie unterstützt, die ich aber nicht dazu nötigen möchte, lebenslang als mein Hauptsponsor zu agieren. Um im Leistungssport also Fuß zu fassen, bedarf es es weiteren Sponsoren – Partnern, die auch bereit dazu sind, finanzielle Mittel für meine Förderung aufzuwenden.

Wer aber schon mal eine Veranstaltung organisiert hat, der wird wohl wissen, dass sich Spender eher mit ihren Geldern zurückhalten. Eine Spende bietet vielleicht zunächst einen Imagegewinn, wobei die langfristige Wirkung eher überschaubar ist. Wie bekomme ich also Unternehmen dazu, mich nicht bei der ersten Anfrage gleich abzuwimmeln?

Die Steuern sind hoch und besonders erfolgreiche Unternehmen lassen in diesem Zuge oft Geld liegen. Wie könnte ich als Sportler diesen Unternehmern also einen steuerlichen Vorteil verschaffen?

In Deutschland gibt es hierfür die Möglichkeit zu einer Gewerbeanmeldung – diese befähigt den Sportler dazu, Sponsorenquittungen zu erstellen, welche der Unternehmer später steuerlich absetzen kann. Das bedeutet im Umkehrschluss: Während der Unternehmer sich etwas Gutes tut, unterstützt er gleichermaßen den Sportler bei der Verwirklichung seiner Ziele.

Sponsoring ist also ein Geben und ein Nehmen. Fortan werde ich demnach als Kleinunternehmer Werbepartnerschaften schließen und diesen zu einem langfristigen Imagegewinn verhelfen. Im Gegenzug erhalte ich während meines sportlichen Werdegangs maximale Unterstützung. Über den ersten Vertragsabschluss werde ich euch ein anderes Mal ausführlich berichten.

Falls Sie sich jetzt während dem Lesen auch angesprochen gefühlt haben und sich möglicherweise mit einem Sponsoring an meinem Werdegang beteiligen möchten, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Sie erreichen mich einerseits über das Kontaktfeld unter Kontakte, oder wenn Sie direkt auf den E-Mail-Button am Seitenende klicken. Ich freue mich von Ihnen zu hören!

Bis dahin wünsche ich euch allen viel Gesundheit und alles Gute für den fortwährenden Lockdown. In diesem Zuge auch ein besinnliches Weihnachtsfest und ein paar erholsame Tage! Euer Max

Absage Ironman Cascais – ein Jahr zum Vergessen

Am vergangenen Montag war es so weit – die augenscheinlich unausweichliche Absage für den Ironman Cascais erfolgte. Bis Anfang Oktober wurde das Event noch als sicher eingestuft und so sprang ich treudumm ins Reisebüro – doch es kam alles ein wenig anders. Die ganze Misere mit dem Reisebüro, Mehrkostenaufwand, geplatzte Träume und die Idee einer Erstellung eines Masterplans lest ihr hier.

Unmittelbar nach meiner Buchung kamen Diskussionen über eine mögliche Absage in den Facebook-Foren auf. Während ein ständiger Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern der Austragung erfolgte, entschied ich mich optimistisch in die Zukunft zu sehen. Ich fuhr jenseits der vier Stunden Marke auf der Rolle und kämpfte mit Nele zwei Mal wöchentlich gegen meinen Fersensporn an. Es war alles bereit – selbst unsere Arbeitgeber haben uns so viel Freiraum geschaffen, dass wir durch Vorarbeit die Quarantänezeit aussitzen könnten.

Es war alles perfekt und die letzte harte Trainingswoche vor dem Tapering stand bevor. Körperlich geschwächt aber voller Vorfreude auf die letzte Trainingswoche sprang ich am 19.10 aus dem Bett. Ich hatte mir schon einen ungefähren Plan bereit gelegt, mit welcher Einheit ich wohl starten würde, nachdem ich aus der Schule zurückkommen werde – doch eine E-Mail ist stets pünktlich.

Ich wusste, dass an diesem Montag die Bekanntmachung einer finalen Entscheidung erfolgen sollte – leider erfolgte sie jedoch nicht zu meinen Gunsten: „das Rennen wird abgesagt und auf 2021 neu terminiert“. Doch bei all der Schimpfereien gegen Ironman möchte ich an dieser Stelle die professionelle Handlungsweise loben. So stand natürlich die Verschiebung des Starts auf 2021 zur Option, wobei auf der anderen Seite einen Gutschein über das Startgeld ausgehändigt werden konnte. Da ich mich bereits für den Ironman Italien entschieden hatte, werde ich wohl den Gutschein für die Anmeldung beim Ironman Frankfurt 2022 aufsparen.

Das Glück scheint es jedoch eilig gehabt zu haben, denn kaum eine Stunde später, beim Anruf im Reisebüro, hat es mich bereits verlassen gehabt. Eine Umbuchung auf ein anderes Reiseziel ist nicht möglich und eine Stornierung macht fast 85% des Gesamtpreises aus. Egal wie, danke der kurzfristigen Rennabsage wird wohl viel Geld dahingehen. Wir haben uns letztlich dazu entschieden, die Reise als Trainingslager in den Pfingstferien nachzuholen. Alles andere erschien in unseren Augen mit einem zu hohen Verlust einherzugehen und so mussten wir nur geringfügig drauf zahlen.

Zusammenfassend lässt sich also bis hierhin sagen: es lief alles suboptimal. Interessanter wird aber wohl die Frage sein, was ich nun mit meiner Form anstelle?

Auf Instagram hatte ich eine Diskussion angeregt, ob ich mich nicht an einer eigenen Indoor-Langdistanz wie Jan Frodeno versuchen sollte – während diese Idee weitgehend Zuspruch fand, habe ich mich jedoch letztlich anders entschieden: Ich werde 2020 ohne einen einzigen Triathlon bestritten zu haben beenden.

Die Gründe für diese Entscheidung sind vielschichtig – zum einen stelle ich mir die Umsetzung extrem schwierig vor. Die Tage werden kürzer und nicht selten regnet es. Ich glaube also, dass ein Marathon nach knapp 5 Stunden auf der Rolle ein unvergleichbar hartes Stück Arbeit werden würde. Ein anderer Punkt ist die Erholungsdauer: zunächst hätte ich gerne noch einmal ein bis zwei Wochen getapert, bevor ich mich dem Projekt angenommen hätte – anschließend wären dann sicherlich auch noch einmal vier bis sechs Wochen für die Regeneration beansprucht worden. Der überzeugendste Punkt war aber letztlich, dass ich mich direkt zu Beginn der Reduzierung des Trainingspensums erkältet hatte – so entschied ich mich kurzer Hand direkt die Off-Saison einzuleiten und schnellstmöglich wieder gesund zu werden, was mir mittlerweile auch gelungen ist.

Natürlich hat mich diese Herausforderung gereizt und ich hätte mich dieser auch sicherlich gestellt. Im Nachhinein bin ich aber doch ganz froh, dass es so gekommen ist. Unter diesen Umständen befinde ich mich nun seit 7 Tagen in der Off-Saison und kann demnach auch wieder früher in die Vorbereitung für 2021 starten.

Vorbereitung ist das Stichwort, worum es in einem der folgenden Blog-Beiträge gehen soll. Im kommenden Jahr stehe ich vor meiner letzten Möglichkeit mich in meiner aktuellen Altersklasse für die Ironman Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das bedeutet, dass ich 2021 noch einmal alles auf eine Karte setzen werde. Meine Ideen hierzu erarbeite ich gerade in Form eines Sequenzplans, welchen ich hier nach und nach vorstellen werde.

Bis dahin aber erst einmal genug. Bliebt gesund und erholt euch gut, bzw. Startet erfolgreich in die Vorbereitung.

Euer Max