Noch 4 Wochen

Diesmal habe ich mit dem Wochenbericht etwas auf mich warten lassen – Ausreden dafür gibt es Viele. Zum einen, die aktuelle harte Trainingswoche, aber vor allem den absolvierten Umzug. Doch dazu in diesem Wochenbericht mehr.

Beginnen wir wie immer mit der Woche in Zahlen:

Geplant waren 13 1/2 Stunden Training, die sich auf insgesamt 15 Einheiten aufteilen sollten. Hintergrund hinter dieser geringen Trainingsbelastung war eine eigentlich geplante Mitteldistanz, gegen welche ich mich aber aus gegebenen Umständen entschieden hatte. Aus diesen Umständen resultierte letztlich auch die geringe Trainingserfüllung: so kam ich in dieser vierten Woche zu gerade einmal 8h und 57min aktiver Trainingszeit. Daraus ergab sich auch ein sehr geringer Training Stress Score (TSS), welcher sich auf 398 belief. Die Einheiten unterteilten sich folgendermaßen:

  • Schwimmen: 4 geplante, 3 erfüllte Einheiten; exakt 10km
  • Radfahren: 4 geplante, 2 erfüllte Einheiten; 115km; 2300 Höhenmeter
  • Laufen: 4 geplante, 1 erfüllte Einheit; 11,7km
  • Krafttraining/ Stabi: 2 geplante, 2 erfüllte Einheiten

Wer aktiv meinen Blog verfolgt dem wird schnell klar werden, dass diese Woche, allein von der Gewichtung der Einheiten her, einiges anders lief. Dennoch möchte ich die wenigen Einheiten, die ich letztlich gemacht habe, kurz vorstellen.

Die Woche startete relativ entspannt mit 90 Minuten auf dem Rad. Dabei ging es in erster Linie darum, kurze aber hochintensive Belastungsreize zu setzen. Nach 30min lockerem Einrollen folgten gesteigerte Intervalle in dieser Form: 1x3min max/ 3min easy, 2x2min max/ 2min easy, 3x1min max/ 1min easy. Zwischen diesen Zeitintervallen gab es dann immer eine fünfminütige aktive Pause. Diese Einheit eignet sich auch hervorragend für die Rolle und kann eben auch überall durchgeführt werden. Für mich war es beispielsweise das erste Mal, dass ich diese Einheit auf dem Rennrad und nicht am Zeitfahrrad absolviert hatte. Trotz der zusätzlichen 500 Höhenmeter war ich aber mit dieser saftigen Runde sehr zufrieden. Weiter ging es im Becken und so wartete dort eine 4,2km lange Einheit auf mich. Der Schwerpunkt dieser Einheit unterteilte sich in zwei Teile: Während im ersten Part die Schulung der Schnellkraftausdauer im Fokus stand, nahmen 8×100 den Schwerpunkt im Schlussteil ein. Zwischen diesen beiden Blöcken gab es ein wenig Ausdauertraining für die Arme, welches durch 700m mit dem Pullboy gestaltet wurde.

Am Dienstag ging es noch vor dem Frühstück in die Laufschuhe und über 11,7km teilweise zügig zur Sache. Die knapp 50 minütige Einheit bestand nämlich, neben einem langen Grundlagenteil, aus einem Tempospiel zur Schulung der 10km Zeit. Diese sollte als Grundlage für die Pacevorgabe bei den anstehenden 5x1min Intervallen dienen. Gestärkt ging es nach dem Frühstück zu einer ungeplanten Grundlagenrunde los – die knapp 2 1/2 Stunden vergingen trotzt der vielen Höhenmeter wie im Flug und setzten einen letzten wirkungsvollen Belastungsreiz am Rad für diese Woche. Der Tag sollte mit der wohl letzten Freiwassereinheit für dieses Jahr zu Ende gehen. So folgte eine lockere Einheit im heimischen Gewässer, bevor es am Folgetag wieder in Richtung in Bamberg ging.

Mittwoch stand der erste Tag meines Umzugs an und so war an diesem Tag nicht mit Training zu rechnen. Auch der Donnerstag war eher durch körperliche Belastung als durch Training geprägt. Freitag stand dann ein akzeptables Ergebnis, weshalb ich entschied, dem Körper etwas Ruhe zu gönnen und mich auf das neue Zimmer einzustimmen, bevor es am Abend auf Arbeit ging. Auch Samstags wartete dann wieder eine lange Schicht auf mich, weshalb ich vorher nur zu einer kurzen Schwimmeinheit über 3,4km kam. Die Woche endete letztlich mit einem Besuch meiner Oma und meiner Mutti, welche mir bei der Endgestaltung meines neuen Heims halfen.

Mit einer leckeren Pizza im Bauch ging die Woche also nun zu Ende und ich legte mich mehr als zufrieden ins Bett. Warum? Dieser Schritt war wichtig und nimmt mir mental viel Stress vor Barcelona. Außerdem habe ich durch meine neue Wohnlage eine hervorragende Ausgangsbasis um in alle Himmelsrichtungen zu fahren/ laufen. Nun kann ich mich voll und ganz auf die letzten beiden harten Trainingswochen konzentrieren, bevor es ins Tapering geht. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf die anstehenden Trainingsbelastungen und blicke schon sehnsüchtig in Richtung Rennwoche.

Noch 5 Wochen

Die Erkältung ist überwunden und ich fühle mich wie ein junges Tier, welches nach dem Winterschlaf bereit für die Jagd ist. Umso besser, dass mein Trainingsplan für diese Woche den letzten ernstzunehmenden Ausdauerblock vorsieht. Zwar erwartete ich den ein oder anderen Stressor, durch welchen ich mich aber keineswegs in meiner Zielstrebigkeit entmutigen lassen wollte. Doch nun zuerst zu meiner Woche in Zahlen:

Geplant waren 25h und 45min aktive Trainingszeit, was den bis dahin höchsten Wochenumfang bilden sollte. Davon erfüllt wurden jedoch nur 17h, wobei mein Schwerpunkt weiterhin auf der Erfüllung der Radeinheiten lag. Das Wochenpensum unterteilte sich in 4 Schwimm-, 5 Rad-, 4 Lauf- und 2 Krafteinheiten. Aus der Erfüllung dieses Trainingspensums ergibt sich ein TSS von 728, welcher zwar eine deutliche Steigerung zur Vorwoche verkörpert, aber dennoch zu gering ausfällt. An dieser Stelle gilt aber anzumerken, dass ich zu diesem Zeitpunkt auch noch überlegte, am kommenden Sonntag bei einer Mitteldistanz an den Start zu gehen. Folgendermaßen wurden die Disziplinen letztlich umgesetzt:

  • Schwimmen: 2 Einheiten, 5995m, 1h 59min Gesamtdauer
  • Radfahren: 4 Einheiten, 326,2km, 11h 33min Gesamtdauer, 3036 Höhenmeter
  • Laufen: 2 Einheiten, 29,4km, 2h 21min Gesamtdauer, 465 Höhenmeter
  • Krafttraining: 1 Einheit

Die Woche startete ich mit einem Grundlagenlauf, der wegen eines plötzlichen Stechens im Spann doch lockerer als geplant ausfiel. Glücklicherweise wartete dann unmittelbar nach dem Frühstück die direkte aktive Erholung auf mich – so plante ich, mit meinem Freund Sezer, eine kurze Runde mit dem Renner zu rollen. Nach knapp 40km war ich dann auch mit diesem Tag durch und entschied mich gegen die abschließende 4,2km lange Schwimmeinheit.

Dienstag startete ich gediegen mit einer 116km langen Grundlagentour durch das Fichtelgebirge. Während diesen fleißigen Höhenmeter-Sammelns kam es jedoch zu meinem ersten Sturz in dieser Saison – bei dem Überholen eines Traktors rutschte ich auf dem verlorenen Stroh aus und rettete mich aber kurzerhand in den Straßengraben. Mit zwei kleinen blauen Flecken und Schmerzen im Sprunggelenk, ging es zwar ohne Einschränkung weiter, jedoch entschied ich mich den Koppellauf für heute auszulassen. Am Abend war wieder alles vergessen und so stand meine erste „offizielle“ Freiwasser-Einheit für diese Saison an – gemeinsam mit den beiden Kolleginnen aus dem Schwimmverein des TV Rehaus ging es gemütlich über 2,5km durch den Untreusee.

Am Mittwoch hatte ich Geburtstag und so blieb mir keine andere Wahl, als mit der jährlichen Tradition zu starten: einem Fahrtspiel über eine Stunde. Während den 14km versuchte ich, neben dem typischen Straßenbelag, auch Waldwege und den ein oder anderen Trail zu laufen. Zufrieden gab es ein Stück Geburtstagskuchen, bevor es weiter aufs Rad ging – doch die geplanten vier Stunden hatten eine ganz besondere Überraschung für mich. So fuhr ich mir bei dieser Tour gleich zwei Platten, was meine Muße weiter zu fahren, extrem trübte. So entschied ich mich nach knapp 3h die Einheit abzubrechen und kehrte nach Hause zurück. Reichlich Pizza, alkoholfreies Radler und köstliche Nachspeisen machten dieses Trainingsschlamassel aber schnell wieder wett.

Der Donnerstag startete etwas stressig und sollte auch mit einem Arbeitseinsatz am Abend enden. Da ich zudem auch erst wieder nach Bamberg zurück fahren musste, blieb das geplante Training an diesem Tag auf der Strecke und so nutze ich die Zeit nur für etwas Mobilisation.

Für Freitag nahm ich mir vor auszuschlafen, um frisch in das anstehende Trainingswochenende zu starten. Nachdem dann auch der komplette Vormittag vertrödelt war, raffte ich mich auf, die Schwimmeinheit von Donnerstag nachzuholen. Die doch unspektakulären 3,9km liefen gut, sollten aber gleichermaßen das Ende dieses Tages einleiten. Die Müdigkeit überwältigte mich und ich fühlte mich plötzlich kraftlos, weshalb ich die weiteren Einheiten für heute ebenfalls absagte.

Samstag war eine weitere Schwimmeinheit, ein hartes Radtraining, sowie ein anstrengender Arbeitseinsatz am Abend vorgesehen. Aus Zeitgründen entschied ich, mich ausschließlich auf das Radfahren zu konzentrieren. Die Einheit unterteilte sich in 5 Intervalle mit einer Dauer von 10 Minuten – Innerhalb dieser Blöcke sollte ich mein Ironman-Tempo nach Wattvorgabe fahren. Positiv überrascht war ich besonders bei der Analyse dieser Einheit – so konnte ich bei durchschnittlichen Werten von 142 bpm und 193 Watt eine hervorragende Durchschnittsgeschwindigkeit von 39,7 km/h fahren. Diese Ergebnisse stimmen mich mehr als positiv auf dann anstehenden Ironman Barcelona.

Der Arbeitseinsatz zog sich bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags, weshalb ich auch in dieser Nacht zu wenig Schlaf kommen sollte. Etwas übermüdet stand aber an diesem Tag ein besonderer Schritt für mich an – so wagte ich es vor einigen Monaten, meinen Wohnheimplatz zu kündigen, um in eine WG zu ziehen. Dankenswerter Weise half mir meine Mutter an diesem Tag direkt, die Löcher des Vorgängers zu stopfen und die Wände zu weißen. Nach absolvierter Arbeit blieb dann zwar leider keine Zeit mehr für eine Trainingseinheit, aber immerhin ist nun alles für den anstehen Umzug in dieser Woche vorbereitet.

Trotz des geringen Trainingspensums bin ich mehr als froh über die absolvierten Einheiten. Meine Schwachstellen habe ich nun erkannt und werde in den letzten verbleibenden Wochen alle Möglichkeiten ergreifen, um diese so gut es geht zu beheben. So wird mich in Woche 4 ein erhöhtes Schwimm- und Laufpensum erwarten, welche vor allem mit Tempoeinheiten bestückt werden sollen. Es wird Zeit für das Rennen, ich habe tierisch Bock!

Noch 6 Wochen

Eine Misere nimmt ihren Lauf – mit der Erkältung aus der Vorwoche ging es Montags zur langersehnten Modulabschlussprüfung im Fach Psychologie – damit standen nicht nur die Semesterferien vor der Tür, sondern auch viel Zeit zum Trainieren. Doch mein euphorischer Körper hatte einen anderen Weg für mich geplant – wie dieser aussah, erfährst du in diesem Bericht.

Geplant war für diese Woche der vorletzte Belastungsblock, bevor es so allmählich in Richtung Tapering gehen sollte. Da ich aber, wie bereits angekündigt, noch durch eine Erkältung geplagt wurde, fiel diese deutlich geringer als erhofft aus. Dazu aber mehr im Bereich „Zahlen und Fakten“:

Insgesamt waren 25 Stunden und 20 Minuten aktive Trainingszeit geplant. Absolviert wurden hiervon jedoch nur 9 Stunden und 18min, was dennoch eine Wochenpensums-Steigerung von einer Stunde und 29min, im Verhältnis zur Vorwoche, herausstellt. Dies entspricht gerade einmal 36,7% des geplanten Trainingspensums, was sich auch in einer minimalen Gewichtszunahme erkenntlich zeigt. Der TSS-Wert verlief sich auf 455, was ganz klar dem Mindestmaß einer Erholungswoche zu diesem Saisonzeitpunkt entsprechen sollte. Geplant waren 15 Einheiten, von welchen drei erfüllt und eine Weitere hinzugefügt wurden. Diese sollten sich demnach folgendermaßen aufteilen:

  • Schwimmen: 4 geplante, 0 absolvierte Einheiten; 0km; 0h 0min
  • Radfahren: 5 geplante, 1 absolvierte Einheit; 152km: 5h 34min
  • Laufen: 4 geplante, 2 absolvierte Einheiten; 37,5km; 3h 14min
  • Krafttraining: 2 geplante, 1 absolvierte Einheit; 30min

Da ich mittlerweile weiß, wie anfällig ich für Rückfälle bin, habe ich mich diesmal dazu entschieden, die Erkältung vollständig abheilen zu lassen. So kurz vor meinem Saisonhighlight wollte ich unter keinen Umständen einen erneuten Ausbruch riskieren. Daher passierte auch vor dem Wochenende nichts Großartiges, weshalb in der nachfolgenden spezifischen Betrachtung auf die Tage Montag-Donnerstag verzichtet werden soll.

Der Freitag startete mit einer ausführlichen Mobilisation, da ich mich durch die längere Auszeit doch etwas eingerostet fühlte. Darüber hinaus pushte ich meinen Puls direkt durch etwas Stabi-Training in die Höhe. Am Abend erwartete mich mein guter Freund und langjähriger Trainingspartner Markus, der sich aktuell auf seinen ersten Ultramarathon vorbereitet. Gemeinsam hatten wir geplant, einen gemütlichen 30km-Lauf zu absolvieren – deshalb rechnete ich mit unserer üblichen Marathon-Vorbereitungsrunde in Richtung Kornberg, welche über gute Waldstraßen führt. Geplant war dieser Lauf laut Trainingsplan zwar nicht, ich erwartete mir aber, zwei verpasste Einheiten in Einer nachholen zu können. Doch die Intensität war wohl zum Wiedereinstieg weit gefehlt – so wurde aus dem gemütlichen Grundlagenlauf vielmehr ein Crosslauf mit reichlich Höhenmetern, welcher mir einen andauernden Muskelkater bis zum Wochenanfang bescheren sollte. Zusätzlich dazu kamen zahlreiche Blasen durch eine falsche Schuhwahl, sowie ein Höhengewinn von 475 Metern.

Dank dieses falschen Ehrgeiz tat ich mir am Samstag sehr schwer auf die Beine zu kommen. So verbrachte ich diesen Tag damit, mein Zimmer ein wenig aufzuräumen und den anstehenden Umzug zu planen. Am Abend ging es dann auf einen Geburtstag, den ich nutzen konnte, um die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen.

Der Sonntag stand ganz klar im Zeichen des Wiedereinstiegs – so schnappte ich mir, trotz des Muskelkaters, unseren Hund Charly und marschierte eine große Runde, um die Beine wieder etwas in Schwung zu bekommen. Danach wartete der typische Long-Ride auf mich, welcher in dieser Woche die einzige Radeinheit darstellen sollte. Daher wählte ich gezielt eine bergige und anspruchsvolle Tour, um einen guten Reiz zu setzen. Nach 152 Kilometern und 1990 Höhenmetern ohne große Verpflegung, wartete demnach erst einmal ein schönes Stück Rindfleisch auf mich. Geschafft durch das Radtraining, aber motiviert durch die erbrachte Leistung, ging es dann nach einer kurzen Pause zu einem abschließenden Grundlagenlauf über 9,5km.

Auch wenn diese Woche wohl einen Tiefpunkt in meinem Trainingszyklus darstellt, so bin ich im Nachhinein dennoch zufrieden. Denn jene Einheiten die absolviert wurden, waren stets effektiv und haben gezielte Reize gesetzt. Die verpassten Einheiten schenken mir den nötigen Motivationsschub für die anstehenden Trainingsbelastungen und so freue ich mich auf das, was mich in Woche 6 erwartet.

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Noch 7 Wochen

Die lang ersehnte Erholungswoche stand endlich an und kollidierte glücklicherweise mit der letzten Woche meiner Klausurenphase. So standen neben täglichen Lernen für die Abschlussprüfung in Psychologie, 17h aktive Erholung auf dem Programm. Dazu nun aber mehr, bei dem Wochenüberblick in Zahlen:

Geplant waren exakt 17h aktive Trainingsbelastung, welche ca. 68% zum vorherigen Belastungsblock ausmachten. Diese Zeit sollte sich auf insgesamt 13 Einheiten aufteilen und aus 2 Kraft-, 3 Schwimm-, 4 Rad- und 4 Laufeinheiten zusammensetzen. Bei der Absolvierung lief aber vor allem wegen des Lernrückstands einiges anders – so wurden gerade einmal 7h und 49min Training absolviert. Daraus ergaben sich 2 Kraft-, 1 Schwimm-, 1 Lauf- und 3 Radeinheiten, welche in Summe 7 Einheiten ergeben. Kilometertechnisch kam hierbei eine Gesamtdistanz von 161km zusammen, welche für einen TSS-Wert von 320 sorgte. Dies entspricht gerade einmal 31,5% der vorausgegangen Trainingswoche, was selbst für eine Erholungswoche zu gering ist.

  • Schwimmen: 1 Einheit, 3200m, 1h 2min
  • Radfahren: 3 Einheiten, 140,5km, 4h 22min
  • Laufen: 1 Einheit, 17,3km, 1h 34min
  • Krafttraining: 2 Einheiten, 51min

Bereits Sonntag Abend merkte ich, dass mich diese Woche sehr geschlaucht hatte, weshalb ich das geplante Schwimmen am Montag direkt cancelte. Dafür entschied ich mich, die Woche mit ausführlichen Dehnen und etwas Stabi-Training entspannt anzugehen.

Dienstag: Ich stand nach fast 9h Schlaf auf, hatte einen Ruhepuls von 38 und fühlte mich wie frisch aus dem Ei gepellt. Da war für mich klar: dieser Tag muss dringend genutzt werden. So beschloss ich das verschobene Schwimmtraining von Montag heute nachzuholen und begab mich noch vor dem großen Frühstück in Richtung Freibad. Die Mischung aus Lagen mit Flossen und 8×100 mit Pullboy machten es zu einer abwechslungsreichen und schnellen Einheit. Nach einer gediegenen Lernpause und einem ausgiebigen Frühstück wartete dann das eigentliche Training von heute. Die kurzen VO2-max Intervalle gingen trotz der 520 Höhenmeter erstaunlich gut und so freute ich mich umso mehr auf den abschließenden Grundlagenlauf am Abend. Hier sollte es ganz entspannt mit einem Freund und meinem Paten durch den Wald gehen. Trotz der knapp 200 zurückgelegten Höhenmeter konnte ich die ganzen 17,3km einen Puls von 119 halten und beendete den Tag mehr als zufrieden.

Mittwoch war die Rückreise nach Bamberg geplant, weshalb ich hier nur einen kurzen Trainingstag geplant hatte. Durch den deutlich längeren Lauf am Vortrag entschied ich mich, den 30 minütigen Run auszulassen und die Zeit effektiver zum Lernen zu nutzen. In all dem Trubel vergaß ich aber letztlich die Zeit und verpasste glatt auch noch das Schwimmtraining. Aber kein Grund zur Panik – schließlich ist es ja eine Erholungswoche.

Am Donnerstagabend erwartete mich die Arbeit zur Schicht, weshalb ich auch diesen Tag eher überschaubar mit einer 45-minütigen Grundlagenausfahrt versehen hatte. Lange wartete ich, bis das Regenradar mir endlich eine geeignete Lücke zum draußen fahren präsentierte. Doch wie so oft war dieses unzuverlässig und ich fuhr gut 30 Minuten dieser Einheit im Regen. Entnervt davon kam ich komplett durchnässt bei Sonnenschein wieder zuhause an und begab mich direkt in Richtung heißer Dusche.

Am Freitag freute ich mich besonders auf das heutige Workout, denn mein neuer Fizik Mistica war soeben eingetroffen. Frisch montiert ging es also mit dem fast vollständigen Ironman-Setup in Richtung „Treshold builder“ auf. Diese Einheit unterteilt sich in einen ausgeprägten Grundlagenblock mit 3x10min wechselnder Belastung. So beginnt das Intervall mit 2,5min bei ca. 85%, gefolgt von 2,5min bei 95%, bevor sich dieser Wechsel ein zweites Mal vollzieht und mit einer 3 minütigen Pause endet. Besonders erfreulich an dieser Einheit war der neue FTP-Rekord von 275 Watt, welcher mich hinsichtlich meiner Radpläne in Barcelona sehr zuversichtlich stimmt. Darüberhinaus war ein weiterer Lauf im Grundlagenbereich geplant, welchen ich aber mangels Zeit streichen musste.

Am Samstag wachte ich auf und fühlte mich plötzlich extrem ermüdet. Nicht etwa nur muskulär, sondern ich verspürte auch ein leichtes Kratzen im Hals. So entschied ich, neben der Blackrole-Arbeit, nur zu lernen.

Dieses Gefühl war auch Sonntag kein Stück besser, im Gegenteil, es hatte sich vielmehr verschlechtert. Meine gestrige Befürchtung mir am Donnerstag eine Erkältung eingefangen zu haben, bestätigte sich auch sofort in dem erhöhten Ruhepuls. Lerntechnisch kam mir dies definitiv gelegen und so entschied ich auf die abschließe lange Radausfahrt und das Fahrtspiel zu verzichten.

Meine Hoffnung, dass die Erkältung sich dadurch selbst bessert, bewahrheitete sich jedoch leider nicht. So kämpfe ich bis heute mit Gelomyrtol, Halspastillen und Tee sowie viel Bettruhe gegen die Erkältung an. Allmählich mache ich mir Sorgen, zu viel Trainingszeit zu verpassen – aber ich halte die Beine still, um nicht so knapp vor dem Rennen noch etwas zu verschleppen… Meine Motivation ist jedenfalls so hoch wie nie!

Noch 8 Wochen

Mit dieser Woche sollte das Ende meines Trainingsrhythmus eingeleitet werden – demnach trainierte ich die vergangenen 35 Wochen immer nach dem Schema: drei Wochen mit steigender Belastung und eine anschließende Entlastungswoche. Bevor es aber in die letzte „klassische“ Erholungswoche gehen soll, wartete noch ein ganzes Stück Arbeit auf mich.

Meine Woche in Zahlen:

Insgesamt waren 25 Stunden Training geplant, welche sich auf 16 Einheiten aufteilen sollten. Davon absolviert wurden 22 Stunden und 48 Minuten auf ingesamt 13 Einheiten verteilt. Zurückgelegt wurde in dieser Woche eine Gesamtdistanz von 468 Kilometern, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20,5 km/h über alle drei Disziplinen entspricht. Der TSS-Wert beläuft sich demnach auf 1015, was noch einmal eine erfreuliche Steigerung zur Vorwoche darstellt.

  • Schwimmen: 3 Einheiten, 11200m Gesamtstrecke, 3h 20min Gesamtdauer
  • Radfahren: 5 Einheiten 401,5km Gesamtstrecke, 13h 50min Gesamtdauer, 3815 Höhenmeter
  • Laufen: 3 Einheiten, 55,1km Gesamtstrecke, 4h 32min Gesamtdauer, 462 Höhenmeter
  • Krafttraining: 2 Einheiten, rund 1h Gesamtdauer

Nicht absolviert wurden demnach eine Schwimm- und zwei Laufeinheiten. Gründe hierfür möchte ich in der anschließenden Wochenanalyse erörtern.

Die Woche startete mit einer praktischen Uniprüfung, im genaueren einem „Fitnesstest“. Dieser bestand aus einem Parcours, welcher zwei Mal durchlaufen werden musste, bevor es zu einem abschließenden 800m Lauf gehen konnte. Nachdem ich diesen mit Bravour meisterte, beschloss ich einige kurze Dehn- und Stabiübungen zu machen, um mich anschließend dem Schwimmtraining zu widmen. Für heute standen nur noch 3500m Schnellkraftausdauer auf dem Programm, bevor es ans Lernen für die morgige Prüfung ging.

Der Dienstag wartete mit eben genannter schriftlichen Prüfung im Fach Sport. Nachdem diese schnell geschrieben war, setzte ich mich, dem Regen zum Trotz, aufs Rad und absolvierte 3x12min im Ironman Wettkampftempo. Nach diesen 71km gab es noch einen kurzen Grundlagenlauf, der mit 11 Kilometern die Pizza danach verdient machte. Zum Tagesabschluss widmeten wir uns einem wichtigen Teilschritt in Richtung Barcelona – der Buchung der Flüge. Da die Verbindungen gar so gut gelegen waren, wählten wir eine Anreise bereits am Dienstag.

Der Mittwoch ließ wettertechnisch keine Besserung verlauten, wovon ich mich aber nicht stören lassen wollte. Demnach startete ich mit 61km im Grundlagenbereich am Rad, welchen ich direkt mit einem 14km langen Dauerlauf im Grundlagentempo koppelte. Die geplante anschließe Schwimmeinheit ließ ich trotz des angenehmen Regens ausfallen, da die Arbeit bereits auf mich wartete.

Donnerstag, ein Tag zum vergessen. Nicht, weil etwas vorgefallen war, sondern da ich mich offensichtlich in der Nacht verlegt haben musste. Jedenfalls schränkte mich mein Nacken so in meiner Bewegungsfreiheit ein, dass ich bei jeder übermäßigen Bewegung Schmerzen empfand. Demnach konzentrierte ich mich an jenen Tag auf etwas Stabi und Übungen, um meinen Nacken zu lockern.

Nach meiner Anreise am Vortag, sollte für mich ein hartes Radwochenende mit dem Schwerpunkt „Höhenmeter“ in der Heimat starten. Bevor ich damit aber beginnen konnte, musste mein geliebtes Straßenrad erst einmal aus der Werkstatt abgeholt werden. Während des Frühstücks entschied ich mich, trotz bestehender Nackenschmerzen, im Schwimmen zu versuchen. Nach lockeren 3400m, mit dem Schwerpunkt auf 8x100m, ging es direkt weiter aufs Rad. Dort standen eigentlich 3×20 Minuten im Ironman Wettkampftempo an, welche ich aber durch eine reine dreistündige Grundlagenfahrt ersetzte um den Nacken zu entlasten. Nach 1300 Höhenmetern freute ich mich auf den abwechslungsreichen Koppellauf, welcher aus 40min GA1, 15min mittleren und 15min hartem Tempo bestehen sollte. Doch bereits nach den ersten 3 Kilometern merkte ich, dass ich das Durchführen dieser Einheit bitter bereuen würde – demnach brach ich diese Einheit schweren Herzens ab.

Der Samstag war erneut regnerisch, weshalb ich an diesem Tag meinen Longrun gesetzt hatte. Mit konstanten Nackenschmerzen und dem Abbruch der vorherigen Einheit im Kopf, war meine Vorfreude auf diese Einheit eher verlegen. Da ich diesem Lauf aber durch meine langfristige Verletzungspause eine elementare Bedeutung beigemessen hatte, entschied ich mich diesen dennoch anzutreten – jedoch deutlich langsamer als üblich, um den Nacken so gut es ging zu entlasten. Bis Kilometer 10 war es die erwartete Hölle, welche jedoch durch einen plötzlich eintretenden Rhythmus verschwand. So merkte ich gar nicht, dass die geplante 2h-Marke überschritten war und entschied mich spontan die 30 Kilometer in Summe gar zu füllen. Weitestgehend entspannt ging es also von den Laufschuhen direkt weiter aufs Rad, welches das direkte Erholungsprogramm einleiten sollte. Die anstehenden 50km waren mit ihren fast 600 Höhenmetern zwar nicht allzu erholsam, haben aber die Beine gar nicht erst müde werden lassen.

Den Wochenabschluss startete ich dennoch mit schweren Beinen, was jedoch keineswegs meine Motivation trüben sollte. So stand dieser im Zeichen eines langen Trainingstages. Beginnen wollte ich mit dem vom Donnerstag verpatzen Schwimmen über 4300m, welches ihren Schwerpunkt ebenfalls in der Schnellkraftausdauer finden sollte. Bereits hier merkte ich jedoch… es wird Zeit für einen Tag Erholung. Ohne große Pause ging es aber weiter aufs Rad, auf welchem mich eine 4 1/2-stündige Grundlagentour durch den Sonntag führen sollte. Bereits zu Beginn der Einheit musste ich kämpfen, mich angemessen zu versorgen, was letztlich dazu führte, dass ich in der kompletten Zeit gerade einmal 1,5 Liter Wasser und einen Riegel konsumierte. Demnach war es wohl kein Wunder, dass meine Leistung ab Kilometer 80 rapide abnahm und ich zum Ende hin schwer zu kämpfen hatte. Nach 122 Kilometern Zuhause angekommen, entschied ich mich dank meiner akuten Dehydrierung gegen die abschließende Laufeinheit und für ein ausführliches Abendessen.

Geschafft von dieser Woche, widme ich mich nun der Vorbereitung für meine letzte Klausur, bevor es in den nächsten Wochen noch einmal heiß her geht. Ich für meinen Teil würde aber sagen, ich befinde mich auf einem hervorragenden Ausgangspunkt, um noch einmal Akzente im Training zu setzen. Die Spannung steigt – es sind noch 8 Wochen, dann zählt’s.

Saisonupdate (August 19)

Wie war es doch damals immer? Am Liebsten hat man den Eltern nur die guten Noten erzählt und die schlechten probiert so gut es ging zu vertuschen… vertuschen möchte ich an dieser Stelle nichts, aber gewiss mit einer erfreulichen Nachricht beginnen.

So darf ich meinen ersten Partner für die kommende Saison vorstellen – „Dextro Energy“ und ich werden künftig Seite an Seite für meinen Hawaii-Slot kämpfen. Damit übernimmt das Unternehmen eine essentielle Aufgabe in meiner weiteren Karriere, weshalb ich hier auch immer wieder von der Vielfalt der Produkte berichten möchte.

Es klingt als würde nun die schlechte Neuigkeit kommen, doch es ist eigentlich vielmehr ein Update – ein Versuch, etwas Neues zu schaffen.

Nach dem Rennen in Hof habe ich beschlossen, meine Vorbereitungsrennen bis auf Weiteres abzusagen. Demnach werde ich, auch aus universitären Gründen, auf einen Start im Allgäu und in Höchstadt verzichten. Dies hat neben eben angeführten Grund auch sportliche Absichten.

Für mich wird dies ein ganz neuer Weg zum Ironman – in den vorherigen Jahren absolvierte ich demnach immer mindestens eine Mitteldistanz, um meinen aktuellen Zustand zu überprüfen. Anhand der Ergebnisse in Hof habe ich meine Schwächen analysiert und werde in der gewonnen Trainingszeit an diesen Schwachstellen arbeiten. Darüber hinaus fällt die Ermüdung durch die Rennen weg, welche mir zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr wirklich etwas hinsichtlich der Wettkampfhärte bringen. Hinsichtlich dieser fühle ich mich durch die drei vorausgegangen olympischen Distanzen ausreichen vorbereitet.

Ich jedenfalls bin sehr gespannt, ob sich diese neue Trainingsmethodik bewährt macht – sofern sie das tut, werde ich aber wohl im kommenden Jahr keine Wahl haben. So ist der Allgäu Triathlon aufs nächste Jahr verschoben worden.

Sollte es in Barcelona nun nicht für die Qualifikation reichen, so habe ich mich bereits um die finale Chance im Jahr 2020 gekümmert. Dort wird es für mich nach Frankfurt gehen, wo ich mir durch die Europameisterschaft und den damit verbundenen zusätzlichen Slot ein hohe Qualifikationschance erhoffe. Jetzt dürfen aber erstmal alle Augen auf Barcelona gerichtet werden – ich bin heiß und freue mich endlich angreifen zu können. Mit mir ist definitiv zu rechnen!

Noch 9 Wochen

Die finale Phase ist angebrochen und trifft mich überraschender als erwartet – in Mitten der Prüfungsphase ruft mir Trainingspeaks ins Gewissen, dass es Zeit wird, endlich härter zu trainieren. Ab dieser Woche hatte ich geplant, mit der Verknüpfung von kurzen harten und langen langsam Sachen zu beginnen. So beginnt nun die Formphase, die mich auf das spätere Ironmantempo einstimmen soll. In diesem Sinne gebe ich nun einen kleinen Einblick.

Geplant waren in dieser Woche 22 Stunden und 30 Minuten, welche sich auf 14 Einheiten aufteilen sollten. Dabei rum gekommen sind letztlich 19 Stunden und 20 Minuten, welche ich über 11 aktive Trainingseinheiten aufteilen konnte. Der Plan sah im Gesamten 2 Athletik- 4Schwimm- 4 Rad-, 4 Laufeinheiten vor, von welchen eine Lauf- und zwei Schwimmeinheiten nicht absolviert wurden. Die erledigten Einheiten kommen in Summe auf 434 Kilometer, welche folgendermaßen zurückgelegt wurden: 7,6km schwimmend, 384,3 Kilometer radfahrend und 40,9 Kilometer laufend. Insgesamt ergibt sich so ein erster TSS-Wert von 842, welcher die kommenden Wochen hoffentlich noch steigen wird.

Die Einheiten verteilten sich auf sechs Trainingstage, wobei der Mittwoch einen vollständigen Ruhetag darstellt. Dieser sah eigentlich vor, eine 4000m Schwimmeinheit mit einer anschließenden Einheit auf der Bahn zu absolvieren. Da ich aber zwischen meinem Heimatbesuch und dem Arbeitsbeginn kaum Zeit hatte, musste dieser Tag ohne Training verstreichen. Die andere Schwimmeinheit wäre am Dienstag geplant gewesen, welche ich aber mit der Beantragung meines Ausweises und dem damit verbundenen Heimatbesuch entschuldigen muss.

Die Schwimmtrainings umfassten einmal 3300m und einmal 4500m – während die erste Einheit ganz im Sinne einer Kraftsteigerung stand, umfasste die zweite Einheit vielmehr eine Optimierung der Ausdauer, sowie der wettkampfspezifischen Schnelligkeit. Das Radtraining umfasste neben zwei längeren Grundlagentouren, eine Einheit mit Bergintervallen, sowie eine weitere zur wettkampfspezifischen Schnelligkeitsschulung. Die Laufeinheiten waren im weitesten Sinne wie üblich aufgebaut – so bleiben ein Fahrtspiel, ein langer Grundlagenlauf und ein direkter Koppellauf nach der Tempoeinheit am Rad.

Du findest diesen Bericht gut, möchtest aber nicht bis nächsten Montag auf meine Wochenzusammenfassung warten? Dann schau doch mal bei Instagram und speziell bei „trainfortri“ vorbei – dort teile ich nach jeder Einheit meine heutigen Trainingsergebnisse. Bis dahin, eine gute Woche!

Es läuft wieder!

Bis zum Ironman Barcelona sind es nun noch 15 Wochen – daher ist es umso wichtiger endlich sagen zu können: „es läuft wieder!“ Der eigentliche Wochenplan sah wie folgt aus: 4 Schwimmeinheiten, 5 Radeinheiten, 4 Laufeinheiten und 2 Einheiten im Kraftraum. 

Montag: das erste Mal seit Monaten stand wieder eine harte Laufeinheit auf dem Programm – innerhalb eines einstündigen Dauerlaufs sollte es 5×3 Minuten mit Speed einen Berg hochgehen. Genau bei dieser Einheit hatte ich mir damals einen Muskelfaserriss zugezogen, war aber optimistisch, dass ich diesmal besser vorbereitet bin. Nach insgesamt 12,8km war ich mehr als zufrieden und freute mich bereits auf die kommenden Läufe. Weiter ging es erstmal auf dem Rad, wo eine GA1-Runde über 3 Stunden geplant war. Da ich aber geradewegs auf ein Gewitter zusteuerte, musste ich diese Einheit auf 2h verkürzen. 

Dienstag ging es für mich auf Heimatbesuch, weshalb ich nicht allzu viel Training geplant hatte – da ich aber bereits am Morgen verschlafen hatte, entfiel eine Radeinheit, welche jedoch durch eine lange Schwimmeinheit schnell in Vergessenheit geraten sollte. Die 4400m in heimischen Gewässern vergingen wie im Flug und so war ich auch hier optimistisch, dass ich in dieser Woche meine Schwimmleistung steigern könnte. 

Mittwoch erwartete mich am Morgen eine kurze Einheit im Kraftraum, bei welcher vielmehr die Mobilisation, als ein direktes Training im Vordergrund stand. Doch auch diese Mobilisation half nichts gegen den Muskelkater in den Schultern vom Vortag, weshalb ich die zweite Schwimmeinheit der Woche gestrichen hatte. Umso notwendiger war der 50-minütige Grundlagenlauf am Nachmittag, welcher mit 11,9km erneut das Wochenkonto gut gefüllt hatte. 

Donnerstag: In den Tag startete ich mit einer 90-minütigen Grundlagentour auf dem Rad. Ohne großartige Belastungsspitzen wurden 50km stupide abgespult, bevor es erneut ins Wasser ging. Dort erwartete mich ein Gemisch aus Intervallen und Lagen über 3400m. Da ich aber nur noch 1 Stunde bis zum Seminarbeginn über hatte, musste ich die Einheit auf 3100m verkürzen, überraschte mich jedoch positiv mit schnellen Zwischenzeiten. Im direkten Wechsel ging es zum Jonglieren, welches für mich ein echtes Drama ist. Ich erhoffe mir einfach mal, dass auch hier die Aussage zutrifft: Übung macht den Meister. Zum Tagesabschluss gab es dann noch ein zweistündiges Handballseminar, welches durch die Vielseitigkeit als zweite Krafteinheit gelten sollte. 

Freitag: Nach der ganzen Euphorie und glänzenden Trainingsresultaten musste auch irgendwann einmal ein schlechter Tag kommen. So eben der Freitag: an diesem Tag wäre ein 90-minütiger Dauerlauf geplant gewesen, der sich aus 5x2km im IM- Wettkampftempo und zwei weiteren Kilometern im 70.3-Tempo als Wechselspiel zusammen setzen sollte. Wegen den schwülen Temperaturen entschiede ich aber diesen Lauf auf 45 Minuten zu verkürzen und dafür eine Art Fahrtspiel zu absolvieren. Auch die geplante 3 stündige Radausfahrt sollte nicht so laufen wie angedacht. So löste sich nach 50 Minuten die Sattelschraube und ich war gezwungen umzudrehen. Da die Zeit bereits fortgeschritten war, entschied ich letztlich, lieber etwas früher auf Arbeit zu erscheinen, anstatt noch einmal loszuziehen. 

Samstag: Für diesen Tag hatte ich mir ein ganz besonderes Highlight überlegt – etwas, das ich gefühlt seit zwei Jahren nicht mehr gemacht hatte – eine Einheit auf der Bahn. Da ich seit dieser Ewigkeit kein Stadion mehr besucht hatte, kannte ich demnach auch keine öffentliche Laufbahn und besuchte eine, welche ich bei meinem Radtraining bereits häufig gesehen hatte. Was mich erwartete war jedoch gewiss nicht eine Bahn, wie wir sie aus üblichen „Stadien“ kennen. Diese war eine Mischung aus Wiese, Sand und Wasserschläuchen, welche nicht aufgerollt wurden. Trotz der miserablen Umstände entschied ich mich, 10x400m mit 400m als aktive Pause zu laufen. Doch auch diese Einheit sollte früher als erhofft ihr Ende finden – in meinen Augen macht Schnelligkeitstraining nur so lange Sinn, solang man auch ein relativ hohes Tempo laufen kann. Als es dann aber in Richtung 3:30 min/km ging, entschied ich, dass dies keinen vernünftigen Trainingsreiz mehr darstellen würde und brach an dieser Stelle ab. Hier erwartet mich definitiv noch ein hartes Stück Arbeit (und eventuell auch eine bessere Selbstwahrnehmung, da die ersten Pausenintervalle gerade einmal 15s langsamer waren). Deprimiert von den letzten Trainingseinheiten gab es an diesem Tag nur noch ein kurzes Krafttraining, bevor es zur Arbeit ging.

Sonntag: Zum Abschluss der Woche wollte ich meine müden Beine noch ein letztes Mal quälen. Gestartet war ich also mit dem 90 Minuten Dauerlauf, welchen ich am Freitag zum Fahrtspiel umgewandelt hatte. Ohne große Besonderheiten und mit relativ gleicher Pace ging es gemütlich durch die Bamberger Wälder. Nach einem kurzem Mittagessen hätte es dann für eine Stunde zu harten Radintervallen gehen sollen. Doch wegen plötzlichem Dauerregen entschied ich mich dagegen. So ging es früher als gedacht zum Schwimmen, wo mich zum Abschluss ein kurzes Ausschwimmen über 2800m erwartetet hatte. Nach einigen 100ern mit Pullboy und Paddels war das abschließende Sushi mehr als verdient. 

Demnach lässt sich folgende Gesamtbilanz ziehen:

  • Schwimmen: 10,3km in 3h 15min 30s (3 Einheiten) 
  • Radfahren: 166,8km in 4h5min 2s (3 Einheiten)
  • Laufen: 63,1km in 5h 5min 51s (5 Einheiten) 
  • Kraftraum: ca. 4h

Insgesamt bin ich mit dieser ersten richtigen Trainingswoche mehr als zufrieden und kann meine geringen Radumfänge guten Gewissens durch das deutlich gesteigerte Laufpensum kompensieren. Bevor die Umfänge wieder gesteigert werden, erwartet mich am Sonntag der erste und einzige Ligawettkampf der Saison. Dafür geht es erneut nach Erding, wo ich besonders gespannt auf meine Laufleistung bin. Die Rennwoche wurde jedenfalls heute durch ein paar kurze Antritte auf dem Rad eingeleitet, bevor es morgen ins Becken und zum Laufen geht. 

Saisoneröffnung geglückt

Am 18. Mai war es soweit – die spontane Saisoneröffnung stand vor der Tür. Für mich war es ein ganz besonderer Tag – schließlich knüpfte ich all meine künftigen Saisonpläne an diese Wettkampfleistung. Um ehrlich zu sein – ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, wenn ich den abschließenden Lauf nicht schaffen würde. Optimistisch bestärkt, durch einige schmerzfreie Läufe, brach ich also in Richtung München/ Oberschleißheim auf. Dort offenbarte sich mir eine einzige traumhafte Kulisse – schwimmen im kristallklaren Wasser der Regattarstrecke, Rad fahren um die Regattarstrecke herum und abschließend 3 Runden durch das ganze Gelände laufen. Dies sollte am Samstag meine erste olympische Distanz in dieser Saison sein. Guten Gewissens ließ ich die Wettkampfstrecke hinter mir und machte mich mit meinen Wettkampfuntensilien in Richtung Hotel auf. Diese eher blumige Beschreibung für das, was mich erwartete, brachte mich jedoch auch nicht aus dem Konzept. So gab es Pizza von Dominos direkt an die Zimmertür geliefert, bevor es um 19 Uhr zu einem kleinen Abschlusstraining los ging. Durch die Nähe zum Flughafen und diversen Partygästen wachte ich nachts öfters auf, was jedoch auch kein ausschlaggebender Punkt für meinen späteren Rennausgang darstellen sollte.

Samstag, 18. Mai, 6:30 Uhr – panisch reagierte ich auf meinen Wecker und dachte vielmehr, dass ich verschlafen hätte – durch die vergangenen zwei Langdistanzen und das viele Frühschichtarbeiten, war ich das späte Aufstehen gar nicht mehr gewohnt. Aber alles gut – es sind noch 2 Stunden bis zum Rennen. Gemütlich durchlief ich meine Morgenroutine: kurze Dusche, einen Instantkaffee und natürlich das fertige Porridge mit Zimt- und Apfelgeschmack dürfen nicht fehlen. Danach kurz inne gehen und gedanklich die Rennstrategie durchdenken – diese lautete jedoch anders als sonst: Hoffen, dass geschwommen, mit viel Druck Rad gefahren und im gemütlichen GA1-Tempo die 10km gelaufen werden. Tief entspannt und ohne Zeitdruck ging es auf in Richtung Wettkampfstrecke. Die ersten Sonnenstrahlen spiegelten sich auf dem ruhigen Schwimmbecken – doch diese Idylle wurde schnell durchbrochen. Während des Check-Ins teilte mir ein anderer Athlet mit, dass die 1,5 km geschwommen werden – jedoch bei einer Wassertemperatur von 14,2 Grad. Ich erhoffte mir nun einfach, dass dies ein Scherz war und das Wasser deutlich wärmer wäre – doch letztlich blieb mir auch wenig Zeit, großartig darüber nachzudenken. Schließlich musste ich ja noch irgendwo meinen Kleiderbeutel abgeben. Doch so lief es in München nicht – ohne Alternativvorschlag wurde ich weggeschickt und legte folglich meine Klamotten im Auto ab. Barfuß ging es auf dem kalten Teerboden in Richtung Start.

8:30 Uhr – die Wettkampfbesprechung endete mit leichter Verspätung und die schlimmste Befürchtung des Tages bestätigte sich. Das Wasser hatte tatsächlich nur 14,2 Grad und die Schwimmstrecke sollte ihre übliche Distanz behalten. Plötzlich war ich gedanklich bei meinem ersten Triathlon – dem Ligarennen in Waging am See. Auch dort, wurde das Schwimmen gerade so erlaubt und ich litt unter extremer Schnappatmung. Doch nun wusste ich, was mich erwarten würde und so platzierte ich mich im rechten hinteren Drittel im Wasser. Mit dem Startschuss dauerte es relativ lange, bis sich die Vielzahl der Triathleten vorne weg bewegt hatte. Die ersten 400 Meter kämpfte ich mich an den langsameren Teilnehmern vorbei, während ich selbst gegen die Kälte zu Bestehen versuchte. Bis zur ersten Boje, welche nach ca. 700m kam, verkrampfte ich zwar immer wieder, beschloss meine Tempo jedoch eher zu steigern. Dieser Plan ging auf und so fand ich langsam in einen Rhythmus. Dieser reichte letztlich sogar, um auf dem Rückweg mindestens noch 10 weitere Plätze gut zu machen und so beendete ich das Schwimmen in einer Zeit von 25:29. Nicht die beste Zeit, doch den witterungsbedingten Umständen entsprechend, zufriedenstellend. Die Wechselzone war relativ einfach gehalten und grenzte direkt ans Wasser. Aber gewiss ging es mir bei diesem Rennen nicht um hervorragende Wechselzeiten. Doch hier fiel mir mein kleiner logistischer Fehler das erste Mal auf: Meine Brille hatte ich irgendwo anders liegen gelassen und somit sollte dies das erste Rennen werden, welches ich ohne Sonnenbrille bestritt.

Beim Radfahren erwartete uns ein Rundkurs, welcher die 40km in insgesamt 8 Runden aufsplitterte. Für mich war dies eine ganz neue Erfahrung, welcher ich jedoch sehr gespannt entgegenblickte. Dies rührt vor allem daher, dass es mein erster wettkampfspezifischer Test meines neuen Zeitfahrrads werden sollte. Im Training ist es gerade einmal 400km gelaufen und perfekt eingestellt war es auch noch nicht, jedoch genoss ich jede Minute mit dem neuen Material. Die Strecke enthielt vier 90- Grad-Kurven, welche somit immer wieder harte Antritte von den Athleten verlangte. Meinen Schwerpunkt legte ich auf die Verpflegung und so nahm ich alle 2km einen Schluck von meinem Gel-Wasser-Gemisch. Auch dies klappte mit dem neuen Rad erstaunlich gut und so konnte ich die kompletten 40km einen nahezu gleichmäßigen Schnitt fahren. Problematisch wurde es erst nach den ersten 20km, da auf dem Hinweg ein stärkerer Gegenwind aufkam – dies wurde aber geschwindigkeitstechnisch durch Rückenwind auf dem Rückweg ausgeglichen. Somit absolvierte ich die Radstrecke in 1h 00min 29s. Dies entspricht einem Schnitt von 39,71 km/h und äußert sich in einer Durchschnittsleistung von 260 Watt. Besonders die hohe Trittfrequenz von durchschnittlich 95 U/min sollte aber ein ausschlaggebender Punkt für diese Radzeit gewesen sein.

Zufrieden stieg ich vom Rad und es ging in Richtung der abschließenden Disziplin, dem Laufen – die Disziplin, vor der ich an diesem Tag wirklich Respekt hatte. Da ich wusste, dass ich an diesem Tag keine Bestzeit erzielen würde, entschloss ich, mir auch in der Wechselzone Zeit zu lassen. So schaltete ich gemütlich mein Garmin aus und nahm mir ein Gel zur Hand. Doch auch hier bewahrheitete sich mein logistisches Desaster. Weder meine Brille noch Socken hatte ich in dieser Wechselzone hinterlegt und somit ging es mit etwas Ärger über mich selbst, auf die 10km lange Laufstrecke. Diese führte weitestgehend über Kies- bzw. Sandboden und war demnach sehr angenehm zu laufen. Für mich war klar: „Lass dir Zeit, überpace nicht und konzentriere dich auf eine saubere Technik“. Umso glücklicher war ich, als ich Benno kennengelernt habe. Er und ich liefen in etwa ein ähnliches Tempo und so beschlossen wir, den abschließenden Lauf gemeinsam anzugehen. Als kleinen persönlichen Anspruch setzte ich mir, so lange es schmerzfrei funktionieren würde, unter 5:00 min/km zu bleiben. Dieses Ziel konnten wir sogar mit Bravour erreichen und absolvierten den Rundkurs in einer Gesamtzeit von 48min 29s. Dies entspricht einem Schnitt von 4:50 min/km, welcher an diesem Tag sogar noch bei einem Durchschnittspuls von 149 gut umsetzbar war.

Insgesamt bin ich demnach mehr als zufrieden und freue mich riesig über die Einzelzeiten und das Gesamtergebnis. Schließlich bin ich letztlich nicht nur unter 2h 20 min geblieben, sondern konnte sogar meine Altersklasse gewinnen. Für mich steht fest: München, ich komme wieder und werde hoffentlich nächstes Jahr mit einer angemessenen Laufleistung überzeugen können.

Abschließend lässt sich sagen: Die Saison ist noch jung und bereits jetzt konnte ich an das Ergebnis aus Erding im vergangenen Jahr anknüpfen. Die Radperformence geht in die richtige Richtung – jetzt muss nur noch ein zusammenhängendes Konstrukt zum Laufen geschaffen werden. Ich bin jedenfalls höchst motiviert und freue mich auf die schweißtreibenden Arbeitsstunden in den Laufschuhen.


Muskelfaserriss

Die Saison steht nun so langsam in ihrer Anfangsphase und ich möchte euch gerne auf den aktuellen Stand bringen. Sicherlich wundern sich einige, warum ich mich mal wieder nicht an meine angekündigte häufige Postingrate gehalten habe. Das hat vor allem den Grund, dass ich durch meine herabgesetzte Laufleistung jeden morgen deprimiert aufgestanden bin. 
Dies rührt daher, dass ich mit einer anfangs immer wiederkehrenden Entzündung im Sprunggelenk letztlich beim Muskelfaserriss in der Wade gelandet bin. Da ich nun gerade mal auf rund 350 Laufkilometer seit Januar komme, habe ich beschlossen, den Marathon in Regensburg abzusagen. Dennoch habe ich die Zeit sinnvoll genutzt und mich mit ca. 3h im Kraftraum, 12-20km im Becken und 250-400 Radkilometern pro Woche gut auf die anstehende Saison vorbereitet. Nun steht das kommende Wochenende ganz im Zeichen der Erholung und der Analyse der vergangenen Trainingsreize.
Anhand dieser Ergebnisse werde ich euch im Laufe der nächsten Woche dann über meinen weiteren Saisonverlauf informieren.