Absage Ironman Cascais – ein Jahr zum Vergessen

Am vergangenen Montag war es so weit – die augenscheinlich unausweichliche Absage für den Ironman Cascais erfolgte. Bis Anfang Oktober wurde das Event noch als sicher eingestuft und so sprang ich treudumm ins Reisebüro – doch es kam alles ein wenig anders. Die ganze Misere mit dem Reisebüro, Mehrkostenaufwand, geplatzte Träume und die Idee einer Erstellung eines Masterplans lest ihr hier.

Unmittelbar nach meiner Buchung kamen Diskussionen über eine mögliche Absage in den Facebook-Foren auf. Während ein ständiger Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern der Austragung erfolgte, entschied ich mich optimistisch in die Zukunft zu sehen. Ich fuhr jenseits der vier Stunden Marke auf der Rolle und kämpfte mit Nele zwei Mal wöchentlich gegen meinen Fersensporn an. Es war alles bereit – selbst unsere Arbeitgeber haben uns so viel Freiraum geschaffen, dass wir durch Vorarbeit die Quarantänezeit aussitzen könnten.

Es war alles perfekt und die letzte harte Trainingswoche vor dem Tapering stand bevor. Körperlich geschwächt aber voller Vorfreude auf die letzte Trainingswoche sprang ich am 19.10 aus dem Bett. Ich hatte mir schon einen ungefähren Plan bereit gelegt, mit welcher Einheit ich wohl starten würde, nachdem ich aus der Schule zurückkommen werde – doch eine E-Mail ist stets pünktlich.

Ich wusste, dass an diesem Montag die Bekanntmachung einer finalen Entscheidung erfolgen sollte – leider erfolgte sie jedoch nicht zu meinen Gunsten: „das Rennen wird abgesagt und auf 2021 neu terminiert“. Doch bei all der Schimpfereien gegen Ironman möchte ich an dieser Stelle die professionelle Handlungsweise loben. So stand natürlich die Verschiebung des Starts auf 2021 zur Option, wobei auf der anderen Seite einen Gutschein über das Startgeld ausgehändigt werden konnte. Da ich mich bereits für den Ironman Italien entschieden hatte, werde ich wohl den Gutschein für die Anmeldung beim Ironman Frankfurt 2022 aufsparen.

Das Glück scheint es jedoch eilig gehabt zu haben, denn kaum eine Stunde später, beim Anruf im Reisebüro, hat es mich bereits verlassen gehabt. Eine Umbuchung auf ein anderes Reiseziel ist nicht möglich und eine Stornierung macht fast 85% des Gesamtpreises aus. Egal wie, danke der kurzfristigen Rennabsage wird wohl viel Geld dahingehen. Wir haben uns letztlich dazu entschieden, die Reise als Trainingslager in den Pfingstferien nachzuholen. Alles andere erschien in unseren Augen mit einem zu hohen Verlust einherzugehen und so mussten wir nur geringfügig drauf zahlen.

Zusammenfassend lässt sich also bis hierhin sagen: es lief alles suboptimal. Interessanter wird aber wohl die Frage sein, was ich nun mit meiner Form anstelle?

Auf Instagram hatte ich eine Diskussion angeregt, ob ich mich nicht an einer eigenen Indoor-Langdistanz wie Jan Frodeno versuchen sollte – während diese Idee weitgehend Zuspruch fand, habe ich mich jedoch letztlich anders entschieden: Ich werde 2020 ohne einen einzigen Triathlon bestritten zu haben beenden.

Die Gründe für diese Entscheidung sind vielschichtig – zum einen stelle ich mir die Umsetzung extrem schwierig vor. Die Tage werden kürzer und nicht selten regnet es. Ich glaube also, dass ein Marathon nach knapp 5 Stunden auf der Rolle ein unvergleichbar hartes Stück Arbeit werden würde. Ein anderer Punkt ist die Erholungsdauer: zunächst hätte ich gerne noch einmal ein bis zwei Wochen getapert, bevor ich mich dem Projekt angenommen hätte – anschließend wären dann sicherlich auch noch einmal vier bis sechs Wochen für die Regeneration beansprucht worden. Der überzeugendste Punkt war aber letztlich, dass ich mich direkt zu Beginn der Reduzierung des Trainingspensums erkältet hatte – so entschied ich mich kurzer Hand direkt die Off-Saison einzuleiten und schnellstmöglich wieder gesund zu werden, was mir mittlerweile auch gelungen ist.

Natürlich hat mich diese Herausforderung gereizt und ich hätte mich dieser auch sicherlich gestellt. Im Nachhinein bin ich aber doch ganz froh, dass es so gekommen ist. Unter diesen Umständen befinde ich mich nun seit 7 Tagen in der Off-Saison und kann demnach auch wieder früher in die Vorbereitung für 2021 starten.

Vorbereitung ist das Stichwort, worum es in einem der folgenden Blog-Beiträge gehen soll. Im kommenden Jahr stehe ich vor meiner letzten Möglichkeit mich in meiner aktuellen Altersklasse für die Ironman Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das bedeutet, dass ich 2021 noch einmal alles auf eine Karte setzen werde. Meine Ideen hierzu erarbeite ich gerade in Form eines Sequenzplans, welchen ich hier nach und nach vorstellen werde.

Bis dahin aber erst einmal genug. Bliebt gesund und erholt euch gut, bzw. Startet erfolgreich in die Vorbereitung.

Euer Max

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