Ironman in Zeiten von Corona – mein Rennen 2020

„Natürlich habe ich das Fernziel Hawaii – dafür trainiere und arbeite ich jeden Tag aufs Neue hart.

Quelle: https://polysportiv.com/2020/02/19/max-ziegler-uber-frankfurt-zum-ironman-hawaii/

Das Corona-Virus regiert seit Anfang Februar unser Leben in Deutschland. Auch der sportliche Alltag ist dadurch stark beeinflusst – so bleibt das Schwimmtraining, jedenfalls bis heute, seit 12 Wochen aufs Festland beschränkt. Mein Ziel, gerade in dieser Disziplin, meinen Leistungsrückstand auf die Konkurrenz aufzuholen: verpufft. Doch nicht nur das Training gestaltet sich schwierig – auch die Austragung von Rennen erscheint in diesem Jahr äußerst unwahrscheinlich. Bei beiden gemeldeten Rennen, sowohl Frankfurt wie auch Italien, erscheint eine Austragung eher unwahrscheinlich. Der Traum, die Hawaii-Quali in diesem Jahr zu sichern, scheint dahin.

Während sich die ersten waghalsigen Triathleten bereits ins Freiwasser stürzten, erhöhte ich meine Umfänge am Rad und im Laufen. Warum sollte ich auch eine erkältungsbedingte Pause riskieren, wenn sowieso kein Rennen stattfindet? Warum sollte ich mich also zu etwas zwingen, zu was ich mich nicht mal während des normalen Trainingszyklus aufraffen kann?

Meinen Trainingsalltag gestaltete ich demnach nach Lust und Laune. Ausschlaggebend war hier vielmehr das Wetter, der Schlaf oder was es eben zum Abendessen geben sollte. So verbrachte ich meine Zeit überwiegend am Straßenrad und absolvierte zahlreiche Höhenmeter in unserem wundervollen Fichtelgebirge. Beim Laufen versuchte ich mich das erste Mal im Trailrunning und fokussierte mich hier in erster Linie auch auf die Steigerung der Grundlagenausdauer. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Ich habe trainiert, sodass jede Einheit Spaß gemacht hat und die intensiven Einheiten weitgehend außen vor gelassen.

Als Belohnung für große Umfänge und lange Tage im Sattel gab es immer anständige Anreize – Ob nun Schokoladeneis, ein Radler oder eine ganze Tüte Gummibärchen, es war immer etwas Süßes dabei. Vor dem Dessert dürfte natürlich ein deftiges Abendessen nicht fehlen – Burger, Kartoffelgratin oder Pizza, eigentlich egal, Hauptsache es war viel war.

Doch nun: die große Wende.

Endlich kam ein neues Update vom Ironman Frankfurt – zwar enthielt die Mail keinen neuen Termin für eine „sichere“ Austragung im September, jedoch ein Angebot. Neben der Option den Startplatz auf 2021 zu verschieben, offenbarte Ironman auch die Möglichkeit den Start auf den Ironman Hamburg zu verschieben.

„Kostenloser Transfer deiner Anmeldung zum IRONMAN Hamburg am 6. September 2020“

Ironman Germany, 04.06.2020

Für mich war sofort klar: da will ich hin! Bereits im Jahr 2018 startete ich über meine zweite Langdistanz beim Ironman Hamburg und erzielte bei dem schnellen Kurs eine drastischeVerbesserung im Vergleich zum Ironman Italy 2017. Dies lag aber wohl auch daran, dass das Rennen in diesem Jahr als Duathlon ausgetragen wurde – Grund dafür war damals die Blaualgenbildung in der Alster, welche auf die erhöhten Temperaturen zurückzuführen war.

Doch nun soll das Rennen im September stattfinden – die Alster wird wahrscheinlich noch warm genug zum Schwimmen sein, die Außentemperatur angenehm mild. Für mich ist klar: bekomme ich durch Ironman die Möglichkeit in Hamburg zu starten, werde ich Anfang September zum zweiten Mal in der Hansestadt am Start stehen.

Ich habe mich zwar nicht optimal auf die Streckengegebenheiten vorbereitet, jedoch behaupte ich, mich in der Bestform meines Lebens zu befinden. Die restlichen 13 Wochen möchte ich demnach aufwenden, mich auf die speziellen Gegebenheiten vor Ort vorzubereiten. So erwarten mich nun zahlreiche Intervalleinheiten sowohl im Radfahren wie auch im Laufen. Komplementiert wird dieses Training durch umfangreiche Einheiten im Becken und im See – so kommt es wie gerufen, dass nun auch die Freibäder in Bayern wieder öffnen dürfen.

Ich für meinen Teil freue mich nun riesig über die Planungssicherheit und blicke gespannt auf die folgenden 13 Wochen. Ob es für Hawaii reichen wird steht in den Sternen – darum geht es aber gerade auch nicht. Der Ironman Italy ist schließlich bereits als erstes Rennen in 2021 gesetzt und wird der hoffentlich letzte Anlauf für ein Ticket werden.

Mit dieser Gewissheit nehme ich das Training in der kommenden Woche wieder auf. Ob es nun mit Hamburg klappt, Frankfurt doch stattfindet, oder mein einziges Rennen im Jahr 2020 in Italien ausgetragen wird – ich werde die nächsten 13 Wochen meine Motivation nutzen, um noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Fest steht: zwischen dem 06. und dem 19. September werde ich am Start bei einem europäischen Ironman stehen und alles geben, was mein Körper her gibt. Meine Motivation ist zurück und auf dem besten Weg ihr Maximum zu erreichen.

In diesem Sinne: Training frei und bleibt gesund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert