Noch 5 Wochen

Die Erkältung ist überwunden und ich fühle mich wie ein junges Tier, welches nach dem Winterschlaf bereit für die Jagd ist. Umso besser, dass mein Trainingsplan für diese Woche den letzten ernstzunehmenden Ausdauerblock vorsieht. Zwar erwartete ich den ein oder anderen Stressor, durch welchen ich mich aber keineswegs in meiner Zielstrebigkeit entmutigen lassen wollte. Doch nun zuerst zu meiner Woche in Zahlen:

Geplant waren 25h und 45min aktive Trainingszeit, was den bis dahin höchsten Wochenumfang bilden sollte. Davon erfüllt wurden jedoch nur 17h, wobei mein Schwerpunkt weiterhin auf der Erfüllung der Radeinheiten lag. Das Wochenpensum unterteilte sich in 4 Schwimm-, 5 Rad-, 4 Lauf- und 2 Krafteinheiten. Aus der Erfüllung dieses Trainingspensums ergibt sich ein TSS von 728, welcher zwar eine deutliche Steigerung zur Vorwoche verkörpert, aber dennoch zu gering ausfällt. An dieser Stelle gilt aber anzumerken, dass ich zu diesem Zeitpunkt auch noch überlegte, am kommenden Sonntag bei einer Mitteldistanz an den Start zu gehen. Folgendermaßen wurden die Disziplinen letztlich umgesetzt:

  • Schwimmen: 2 Einheiten, 5995m, 1h 59min Gesamtdauer
  • Radfahren: 4 Einheiten, 326,2km, 11h 33min Gesamtdauer, 3036 Höhenmeter
  • Laufen: 2 Einheiten, 29,4km, 2h 21min Gesamtdauer, 465 Höhenmeter
  • Krafttraining: 1 Einheit

Die Woche startete ich mit einem Grundlagenlauf, der wegen eines plötzlichen Stechens im Spann doch lockerer als geplant ausfiel. Glücklicherweise wartete dann unmittelbar nach dem Frühstück die direkte aktive Erholung auf mich – so plante ich, mit meinem Freund Sezer, eine kurze Runde mit dem Renner zu rollen. Nach knapp 40km war ich dann auch mit diesem Tag durch und entschied mich gegen die abschließende 4,2km lange Schwimmeinheit.

Dienstag startete ich gediegen mit einer 116km langen Grundlagentour durch das Fichtelgebirge. Während diesen fleißigen Höhenmeter-Sammelns kam es jedoch zu meinem ersten Sturz in dieser Saison – bei dem Überholen eines Traktors rutschte ich auf dem verlorenen Stroh aus und rettete mich aber kurzerhand in den Straßengraben. Mit zwei kleinen blauen Flecken und Schmerzen im Sprunggelenk, ging es zwar ohne Einschränkung weiter, jedoch entschied ich mich den Koppellauf für heute auszulassen. Am Abend war wieder alles vergessen und so stand meine erste „offizielle“ Freiwasser-Einheit für diese Saison an – gemeinsam mit den beiden Kolleginnen aus dem Schwimmverein des TV Rehaus ging es gemütlich über 2,5km durch den Untreusee.

Am Mittwoch hatte ich Geburtstag und so blieb mir keine andere Wahl, als mit der jährlichen Tradition zu starten: einem Fahrtspiel über eine Stunde. Während den 14km versuchte ich, neben dem typischen Straßenbelag, auch Waldwege und den ein oder anderen Trail zu laufen. Zufrieden gab es ein Stück Geburtstagskuchen, bevor es weiter aufs Rad ging – doch die geplanten vier Stunden hatten eine ganz besondere Überraschung für mich. So fuhr ich mir bei dieser Tour gleich zwei Platten, was meine Muße weiter zu fahren, extrem trübte. So entschied ich mich nach knapp 3h die Einheit abzubrechen und kehrte nach Hause zurück. Reichlich Pizza, alkoholfreies Radler und köstliche Nachspeisen machten dieses Trainingsschlamassel aber schnell wieder wett.

Der Donnerstag startete etwas stressig und sollte auch mit einem Arbeitseinsatz am Abend enden. Da ich zudem auch erst wieder nach Bamberg zurück fahren musste, blieb das geplante Training an diesem Tag auf der Strecke und so nutze ich die Zeit nur für etwas Mobilisation.

Für Freitag nahm ich mir vor auszuschlafen, um frisch in das anstehende Trainingswochenende zu starten. Nachdem dann auch der komplette Vormittag vertrödelt war, raffte ich mich auf, die Schwimmeinheit von Donnerstag nachzuholen. Die doch unspektakulären 3,9km liefen gut, sollten aber gleichermaßen das Ende dieses Tages einleiten. Die Müdigkeit überwältigte mich und ich fühlte mich plötzlich kraftlos, weshalb ich die weiteren Einheiten für heute ebenfalls absagte.

Samstag war eine weitere Schwimmeinheit, ein hartes Radtraining, sowie ein anstrengender Arbeitseinsatz am Abend vorgesehen. Aus Zeitgründen entschied ich, mich ausschließlich auf das Radfahren zu konzentrieren. Die Einheit unterteilte sich in 5 Intervalle mit einer Dauer von 10 Minuten – Innerhalb dieser Blöcke sollte ich mein Ironman-Tempo nach Wattvorgabe fahren. Positiv überrascht war ich besonders bei der Analyse dieser Einheit – so konnte ich bei durchschnittlichen Werten von 142 bpm und 193 Watt eine hervorragende Durchschnittsgeschwindigkeit von 39,7 km/h fahren. Diese Ergebnisse stimmen mich mehr als positiv auf dann anstehenden Ironman Barcelona.

Der Arbeitseinsatz zog sich bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags, weshalb ich auch in dieser Nacht zu wenig Schlaf kommen sollte. Etwas übermüdet stand aber an diesem Tag ein besonderer Schritt für mich an – so wagte ich es vor einigen Monaten, meinen Wohnheimplatz zu kündigen, um in eine WG zu ziehen. Dankenswerter Weise half mir meine Mutter an diesem Tag direkt, die Löcher des Vorgängers zu stopfen und die Wände zu weißen. Nach absolvierter Arbeit blieb dann zwar leider keine Zeit mehr für eine Trainingseinheit, aber immerhin ist nun alles für den anstehen Umzug in dieser Woche vorbereitet.

Trotz des geringen Trainingspensums bin ich mehr als froh über die absolvierten Einheiten. Meine Schwachstellen habe ich nun erkannt und werde in den letzten verbleibenden Wochen alle Möglichkeiten ergreifen, um diese so gut es geht zu beheben. So wird mich in Woche 4 ein erhöhtes Schwimm- und Laufpensum erwarten, welche vor allem mit Tempoeinheiten bestückt werden sollen. Es wird Zeit für das Rennen, ich habe tierisch Bock!

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